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GroupM prognostiziert 2010 ganz seichtes Wachstum

22. Dezember 2009 (rt)

Die Agenturengruppe GroupM (WPP) hatte im Dezember seine Jahresreports veröffentlicht und prognostiziert 2010 ein weltweites Wachstum der Werbespendings von gerade einmal 0.8 Prozent (insgesamt 448 Mill. US Dollar). Während in Großbritannien 2010 mehr oder weniger eine Nullrunde bevorsteht, nehmen die Werbespendings in den übrigen G7 Staaten im kommenden Jahr sogar um 2,8 Prozent ab. Erst ab 2011 rechnet GroupM bei den Industrienationen mit einer spürbaren Erholung der Werbeausgaben.

BRIC Staaten holen die Kohlen aus dem Feuer

Die so genannten BRIC Staaten (Brasilien, Russland, Indien, Indonesien und China werden voraussichtlich schon 2010 und damit als erstes zur Erholung der Werbeindustie beitragen, während die die Werbeausgaben in den USA und Westeuropa weiter hinterherhinken werden. „Wir erwaren bei den BRIC und NEXT 11 Staaten ein leichtes Wachstum. In China ist die Erholung sogar schon sichtbar, während sich in den USA und in anderen großen Industrienationen die Werbeausgaben erst wieder 2011 erholen werden “ sagt Adam Smith von GroupM im Jahresreport  “This Year, Next Year“.

Es gibt allerdings die ersten Anzeichen einer Erholung. "Insbesondere in den Bereichen Finanzen und Automotive sei mit höhere Marketingausgaben zu rechnen obwohl diese Bereiche weltweit am härtesten von den Folgen der Finanzkrise getroffen wurden “, sagt Smith. Dagegen seien die FMCG (Fast Moving Consumer Goods) Hersteller, die Gesundheitsbranche und der Telekomunikationssektor zwar glimpflich durch die Krise gekommen, ihre Marketing-Etats würden aber vorallem in den USA und Westeuropa von Sparsamkeit und Effizienz getrieben. Laut GroupMs neuer Langzeitprognose rechnet die Agenturengruppe bei den G7 Staaten mit höheren Werbeerlösen (etwa 6 bis 7 Prozent) ab den Jahren 2011 bis 2014.

Prognose weltweit von GroupM

Die gesamten britischen Werbeausgaben würden laut GroupM Jahresreport um 0,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr steigen. Mit dieser Nullrunde bewege man sich  in Großbritannien raus aus der Rezession, da bereits im vierten Quartal 2009 die Werbeausgaben höher als erwartet ausgefallen seien. Richtig überzeugt von einer Erholung ist man in London indes nicht.

Internet und Mobile sind Sieger der Krise
Im Jahr 2009 gingen in UK die Werbespendings insgesamt um 12 Prozent zum Vorjahr zurück. Die Talfahrt bei Print (minus 6,2 %) und Radio (minus 5 %) geht auch 2010 weiter, während TV nur 0,2 Prozent verlieren wird. Aus der Krise gestärkt hervorgehen werden die Bereiche Mobile und Internet, bei denen die Agenturengruppe im nächsten Jahr eine Steigerung der Werbeausgaben von 7,3 Prozent erwartet.

“2009 und 2010 sehen inzwischen etwas besser als wir es noch vor 6 Monaten angenommen haben“, sagt Adam Smith, der aber auch im Jahresreport Bedenken äußert:  „Die neue Zuversicht gründet sich mehr auf Annahmen als auf eine substantielle Datenbasis.“

Quelle: GroupM Report

Für ein  echtes Wachstum benötige man eine höhere Nachfrage der Werbungtreibenden aus den Schlüsselsektoren: Finanzen& Services, Automotive und Food. Dort sieht der GroupM Report keine echten Anzeichen einer Erholung. Vieles würde hier auch von der fiskalischen Konsolidierungspolitik der britischen Regierung abhängen.

Erst im Oktober hat  ZenithOptimedia ihre Vorhersagen vom Juli für 2009 und 2010 nach unten korrigiert. Inzwischen rechnet man dort für 2009 mit einem weltweiten Rückgang der Werbespendings um 10 Prozent auf 445 Mill. US Dollar, gefolgt von einem weltweiten Anstieg der Werbespendings von 0,5 Prozent im Jahr 2010. Damit liegen beide Prognosen fast gleichauf.

GroupM veröffentlichte die Reports bereits am 04.12. und 08.12.2009.