Der Softwarehersteller Adobe (Acrobat- und Photoshop) kauft nach einem recht verkorksten letzten Quartal den Webanalyseanbieter Omniture. Der Kaufpreis liegt bei rund 1,8 Milliarden US-Dollar.
Die Kombination aus Adobes Kreativwerkzeugen und Omnitures Webanalyse sowie Mess- und Optimierungstechnik soll Adobes Kunden neue Möglichkeiten eröffnen, um spannende Unterhaltung und E-Commerce-Angebote auf allen Plattformen und Geräten anzubieten, erläutert Adobe die Übernahme. Adobe verspricht einen integrierten Workflow, der künftig Omniture-Technik einschließt.
Omniture ist in 20 Ländern aktiv und beschäftigt rund 1.200 Mitarbeiter und erzielte 2008 einen Umsatz von 295,6 Millionen US-Dollar. Dazu betreibt das Unternehmen rund 17.000 Server, die mehr als 1 Billion Transaktionen pro Quartal erfassen.
Damit stärke Adobe seine Präsenz auf dem Markt für Geschäftssoftware, teilte der Anbieter der Acrobat- und Photoshop-Programmen in der Nacht zum Mittwoch mit. Nach dem Kauf von Macromedia für 3,4 Milliarden Dollar vor knapp vier Jahren wäre dies die zweitgrößte Übernahme in Adobes Firmengeschichte. Omniture äußerte sich zunächst nicht.
Adobe ist bereit, 21,50 Dollar je Aktie in bar für den Marktführer bei Optimierungssoftware für das Online-Geschäft auf den Tisch zu legen. Dies ist ein Aufschlag von 24 Prozent auf den Omniture-Schlusskurs vom Dienstag. Adobe will die Übernahme bis zum Ende des vierten Quartals seines Geschäftsjahres über die Bühne bringen. Falls die Transaktion noch platzen sollte, muss Omniture eine Strafe von 64 Millionen Dollar an Adobe zahlen.
Zeitgleich zum Omniture-Kauf gab Adobe für das dritte Quartal vor Sonderposten einen Rückgang des Gewinns auf 35 Cent je Aktie bekannt. Im Vorjahreszeitraum lag das Plus noch bei 50 Cent je Anteilsschein. Mit dem Ergebnis lag der Konzern knapp über den Markterwartungen. Adobe-Aktien fielen im nachbörslichen Handel um 4,5 Prozent.
Quelle: Reuters