Non-Premium kann Premium werden
Arne Schulze-Geißler, 14. August 2009
Nachweisbare Wirkung für die Advertiser und gleichzeitig gute Erlöse für die Websitebetreiber, das ist das, was die digitale Werbung einmal leisten soll. Momentan ist nicht so recht vorstellbar, wie das Modell der Zukunft aussehen wird, das alle glücklich macht. Zu viele wollen oder müssen an den digitalen Werbegeldern teilhaben und damit an der Aufmerksamkeit der Internetnutzer verdienen.
Momentan machen die meisten Websites mit einem relativ geringen Anteil von 20-30 % an verfügbaren Werbeplatzierungen 80-90 % ihrer Umsätze. Es gibt daher reichlich Online-Inventar, das entweder ungenutzt bleibt oder preisgünstig über Ad Networks oder andere Performance-Netzwerke gebucht werden kann. Laut dem Industry Report „The Opportunity in Non-Premium Display Advertising“ von Think Equity LLC wird der weltweite Markt für Premium-Display-Werbung bis 2013 nur verhalten wachsen, dagegen sehen die Analysten größere Wachstumschancen im Non-Premium-Segment.
Non-Premium ist natürlich ein weiter Begriff, denn im Grunde handelt es sich ja um all jenes Inventar, das nicht zu einem festen Zeitpunkt gebucht und damit dem Werbekunden garantiert wurde. Auch bei Non-Premium kann es sich also um gute Platzierungen handeln, die aber eben dann auf einem Umweg verkauft werden. Daher wird es auch im Bereich des Non-Premium-Traffics durchaus sehr große Unterschiede geben. Diese Differenzen resultieren aus der Contentqualität, den thematischen Umfeldern, dem Targeting, der zusätzlichen Veredelung durch Nutzerdaten und als Konsequenz aus alledem natürlich auch aus den Preisen. Non-Premium-Inventar muss also auf keinem Fall ein Cent-Artikel sein. Vielleicht etabliert sich sogar ein ganz neues bedeutendes Inventarsegment, etwa ein „Secondary Premium“, das die hochpreisigen Umfeldplatzierungen für den Advertiser optimal ergänzt und für „Brand Response“ eingesetzt wird. Damit es für Advertiser wie auch für Publisher funktioniert, müsste ein neuer Wachstumsbringer in jedem Fall massenkompatibel hinsichtlich Formaten und Targeting sein und sich an marktweiten Standards orientieren. Dann liegt in einem mittelpreisigen Qualitätssegment, das höhere Auslastungen für Publisher verspricht und gleichzeitig für Agenturen mit wenig Aufwand plattformübergreifend zu buchen ist, eine echte Chance.
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