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SOCIAL MEDIA - Editorial

Wo geht es hin und wie komme ich mit?

Arne Schulze-Geißler, 8. Mai 2009

Was das Manövrieren von Unternehmen in der digitalen realen Welt angeht, sollte die am vergangenen Dienstag und Mittwoch stattfindende Konferenz next09 in Hamburg etwas Aufschluss geben. Wenigstens aber sollten die Vorträge permanent daran erinnern, dass Digitalität und Internet im großen Stil etwas mit den Rahmenbedingungen anstellt, in denen wir uns zurechtfinden müssen. Das eigene Unternehmen Teil der digitalen Bewegung zu machen, um somit von den digitalen Hebeleffekten zu profitieren, das ist wohl das Anliegen der meisten next09 Besucher. Daher trafen sich bei der Konferenz nicht nur Marketing- und Agenturvolk, sondern auch viele Gründer, VCs und natürlich internationale Sprecher, die dem Event auch noch die entsprechende mediale Aufmerksamkeit verleihen sollten.

Die internationalen Hotshots haben zumindest in ihren Vorträgen keine unerwarteten Neuigkeiten verbreiten können. Aber bei Menschen kommt es bekanntlich auf die Penetration mit gewissen Themen an, bevor der Groschen fällt. So kann man z.B. gar nicht oft genug darauf hingewiesen werden, dass es kein Geschäftsmodell in Zeiten von Social Media mehr sein kann, seine Kunden zu verarschen. (Umair Haque, Havas MediaLab: „You can’t screw people anymore as a business model“), weil nämlich der Kunde selbst die zentrale Rolle beim Marketing der Zukunft spielen soll. Regel 1: Kunden gut behandeln!

Das Motto der next09 lautete „Share Economy“; das ist nicht gerade ein stehender Begriff und ich bezweifel auch, dass es für native Speaker jemals einer sein wird, aber es hat mit Teilen und wirtschaftlichem Handeln zu tun, also eine Form von Wirtschaften, die durch Teilen funktioniert. Jeff Jarvis, BuzzMachine, lobpreiste daher auch immer wieder das smarteste aller Geschäftsmodelle, nämlich das von Google, in dem man Wissen und Inhalte teilt, die einem nicht gehören und diese dann auch noch clever zu Geld macht. Obwohl Jarvis rät von Google zu lernen und auf eine aktive Linkpolitik zu setzen, sind seine Hinweise doch nach wie vor sehr wenig konkret. Die wenigen Beispiele, die gegeben wurden, beinhalten auch immer eine Gegenleistung des Tauschpartners und sind alles andere als freizügiges Tauschen. Jarvis hat selbst auch das Glück, dass er keinen Verlag zu leiten hat, in dem er seine Ratschläge umsetzen muss. Aber wir halten fest Regel 2: Teilen, aber nicht verschenken!

Hatte man die beiden o.g. Regeln verinnerlicht, konnte man sich dann auch auf den Weg machen, die wirklich wertvollen Detailinformationen und Kontakte aufzuspüren und die fand man am besten in den kleinen Gruppen vor der Tür.

Viel Spaß mit Adzine!


Über den Autor/die Autorin:

Arne Schulze-Geißler, Herausgeber ADZINE

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