Die Axel Springer AG hat im ersten Quartal 2009 trotz des stärksten Konjunktureinbruchs seit Jahrzehnten das EBITDA gesteigert. Ein starkes Wachstum der Digitalen Medien und robuste Vertriebserlöse glichen einen konjunkturell bedingten deutlichen Rückgang der Werbeerlöse bei den Printtiteln zu großen Teilen aus.
Im ersten Quartal erwirtschaftete Axel Springer einen Konzernumsatz von EUR 620,0 Mio. nach EUR 641,7 Mio. im Vorjahr. Trotz des sehr schwierigen Marktumfelds lag er damit lediglich 3,4 Prozent unter dem Wert des Vorjahres. Trotz dieses rückläufigen Konzernumsatzes steigerte der Konzern das operative Ergebnis (EBITDA) um 2,1 Prozent auf EUR 80,3 Mio. (Vj.: EUR 78,7 Mio.). Im ersten Quartal erzielte Axel Springer Vertriebserlöse in Höhe von EUR 289,0 Mio. Sie lagen damit lediglich 1,7 Prozent unter dem Wert des Vorjahres (EUR 293,9 Mio.). Konzernweit gingen die Werbeerlöse dadurch nur um 8,0 Prozent auf EUR 266,1 Mio. (Vj.: EUR 289,3 Mio.) zurück. Die übrigen Erlöse profitierten von einem wachsenden Umsatzbeitrag des Segments Digitale Medien und legten um 10,9 Prozent auf EUR 64,9 Mio. (Vj.: EUR 58,5 Mio.) zu.
Mit Copypreiserhöhungen im Jahr 2008 steigerte der Konzern trotz rückläufiger Auflagen die Vertriebserlöse im Segment Zeitungen National und kompensierte damit Rückgänge in den anderen Print-Segmenten. Die Auswirkungen der Anzeigenkrise konnte Axel Springer durch ein starkes Wachstum bei den Werbeeinnahmen im Segment Digitale Medien begrenzen. Das Segment Digitale Medien steigerte die Werbeerlöse deutlich um 26,6 Prozent. Dadurch beschränkte sich der Rückgang der Werbeerlöse konzernweit auf vergleichsweise moderate 8,0 Prozent. Der wachsende Umsatzbeitrag der Digitalen Medien schlug sich darüber hinaus in einem Anstieg der übrigen Erlöse um 10,9 Prozent ebenfalls positiv nieder.
Der Umzug von BILD und BILD am SONNTAG nach Berlin und ein bedingt durch Währungseffekte geringeres Beteiligungsergebnis der Dogan TV-Gruppe im Vorjahr hätten sich laut Pressemitteilung belastend auf das Ergebnis ausgewirkt. Trotz des erfolgreichen Starts in das Geschäftsjahr 2009 geht der Vorstand aufgrund des Konjunktureinbruchs und der dramatischen Auswirkungen auf den Werbemarkt für das Gesamtjahr von einem deutlich schlechteren Ergebnis bei rückläufigen Umsätzen im Vergleich zum Vorjahr aus. Aufgrund ihrer starken Marktposition hat sich die BILD-Gruppe sogar als Krisengewinner erwiesen. Während der Umsatz im Inland auf dem Niveau des Vorjahres lag, verminderten sich die Erlöse im Ausland angesichts schwieriger Bedingungen in wichtigen europäischen Absatzmärkten und aufgrund von Wechselkurseffekten um 14,6 Prozent.
Der Gewinn in Höhe von EUR 201,9 Mio. aus der im März 2009 vollzogenen Veräußerung von Minderheitsbeteiligungen an mehreren Regionalzeitungen schlug sich im Konzernüberschuss von EUR 213,0 Mio. nieder. Der Vorjahreswert von EUR 449,9 Mio. enthielt den Gewinn in Höhe von EUR 438,3 Mio. aus der Veräußerung des Anteils an der ProSiebenSat.1 Media AG. Bereinigt um wesentliche nicht-operative Positionen legte der Konzernüberschuss im ersten Quartal von EUR 31,8 Mio. auf EUR 34,9 Mio. zu. Das Ergebnis je Aktie belief sich auf EUR 7,09 nach EUR 14,55 im Vorjahr, das bereinigte Ergebnis je Aktie stieg um 9,7 Prozent auf EUR 1,18. Der Anteil des Segments Digitale Medien am Konzernumsatz stieg von 12,7 Prozent auf 16,9 Prozent. Bei weiterhin substanziellen Investitionen in das digitale Geschäft steigerte das Segment zudem das EBITDA deutlich: Nach einem operativen Verlust von EUR -11,7 Mio. Im Vorjahreszeitraum erreichten die Digitalen Medien im ersten Quartal 2009 ein EBITDA von EUR 6,8 Mio., zu dem unter anderem ein deutlich verbessertes Beteiligungsergebnis beitrug.
Dr. Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender der Axel Springer AG: „Inmitten der Weltwirtschaftskrise hat sich das Geschäft von Axel Springer erfreulich stabil entwickelt. Unsere Digitalisierungsstrategie zahlt sich voll aus: Mit dem dynamischen Wachstum unserer Online-Geschäfte und den starken Positionen unserer Printtitel im Vertriebsmarkt haben wir die deutlichen Einbrüche bei den Werbeerlösen von Zeitungen und Zeitschriften fast vollständig kompensieren können.“
Döpfner fügte hinzu: „Die nächsten Monate werden für die Medienbranche äußerst schwierig bleiben. Unser Quartalsergebnis zeigt, dass Axel Springer mit seinem crossmedialen Geschäftsmodell, seinen attraktiven Marken, seiner Finanzkraft und einer kontinuierlichen Kostendisziplin gut positioniert ist, um aus dieser Krise gestärkt hervorzugehen. Mit Blick auf 2009 bleiben wir aufgrund des konjunkturell bedingten Rückgangs der Werbeerlöse vorsichtig und stellen uns darauf ein, dass Umsatz und Ergebnis im Gesamtjahr deutlich unter das Rekordniveau des Vorjahres zurückgehen werden.“