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Einblicke in einen OVK Arbeitskreis

Jens von Rauchhaupt, 2. April 2009

Die BVDW-Arbeitsgruppen des OVK (Online-Vermarkterkreis) sollen konkrete Ergebnisse zu aktuellen Fragestellungen erarbeiten. Vorangegangene Woche hat die Arbeitsgruppe Targeting offiziell ihre Targeting-Definitionen ins Netz gestellt. ADZINE nahm das zum Anlass, um sich beim Leiter der Arbeitsgruppe, Dr. Bernd Henning, über die Arbeit dieses Arbeitskreises zu informieren.

Aus wie vielen Mitgliedern besteht der Arbeitskreis Targeting und wie ist innerhalb des Arbeitskreises die Gewichtung zwischen Vermarktern und Technologieanbietern?

Henning: Derzeit besteht der Arbeitskreis Targeting aus etwa 20 Mitgliedern. Etwa zwei Drittel sind Vermarkter aus dem OVK, hinzu kommen deren Targeting-Dienstleister und weitere Anbieter. Der AK trifft sich etwa quartalsweise.

Wie hat man sich eigentlich die Zusammenarbeit auf internationaler Ebene mit dem IAB vorzustellen, sind die neuen Targeting-Definitionen mit denen des IAB identisch, trifft man sich zu diesem Thema, hat der IAB eine Vorreiterrolle für den AK Targeting?

Henning: Über den BVDW/OVK ist der AK Targeting im IAB Europe, dem europäischen Dachverband der nationalen Branchenverbände Europas, vertreten. Mehrere Teilnehmer des AK Targeting sind zugleich auch in der Arbeitsgruppe des IAB Europe aktiv. Die deutschen Targeting-Definitionen sind so auch in die ersten europäischen Definitionen eingeflossen, die aber bislang weniger detailliert sind als die deutschen.

Womit beschäftigt sich derzeit der Arbeitskreis, wir hörten von einem Seminar auf der dmexco, wozu soll der dienen und an wen richtet er sich? Womit beschäftigt sich der AK Targeting derzeit noch?

Henning: Mit unserem Seminar auf der dmexco wollen wir allen interessierten Marktteilnehmern fundierte Einblicke in das doch noch junge Targeting-Thema geben. Hier ist noch Aufklärungsarbeit nötig sowohl hinsichtlich der technischen Grundlagen als auch in der Abgrenzung der unterschiedlichen Spielarten des Targetings.

Dr. Bernd Henning

Ist Datenschutz beim Arbeitskreis Targeting ein Thema, wie beurteilen Sie als AK-Leiter die unklare rechtliche Lage bzgl. Speicherung von IP-Nummern und Datenschutzkonformität.

Henning: Datenschutz ist selbstverständlich ein zentrales Thema für unseren Arbeitskreis. Werbekunden und Endnutzer müssen sich darauf verlassen können, dass die Targeting-Technologien datenschutzkonform arbeiten. IP-Nummern wiederum sind zunächst kein targetingspezifisches Thema: Es betrifft klassische Logfile-Analysen, Web Analytics, Shopsysteme, Adserver und vieles mehr. Nach dem jüngsten Urteil vom Amtsgericht München sind dynamische IP-Adressen keine personenbezogenen Daten, während ältere Gerichtsurteile IP-Adressen generell - egal ob dynamisch oder nicht - als personenbezogen bewertet hatten. Die gesamte Internet-Branche wartet hier auf Rechtssicherheit.

Wie sieht der AK Targeting das neue Behavioral-Targeting-Modell IBA von Google, befindet man sich – sei es auch informell – mit Google im Dialog?

Henning: Wir freuen uns, dass mit Google ein weiterer großer Player Behavioral Targeting anbieten wird. Das Thema Targeting wird damit sicherlich noch mehr Schubkraft bekommen.


Cookie Deletion bzw. InPrivate Filtering beim Internet Explorer 8, wie ist die Position des Arbeitskreises Targeting zu diesem Thema. Gibt es für den Werbetreibenden valide Daten darüber, wie viele User in Deutschland ihre Cookies regelmäßig löschen?

Henning: Grundsätzlich muss jedem Nutzer die Möglichkeit gegeben werden, einfach und bequem Cookies zu löschen oder bestimmte Cookies zu blockieren - also einen Opt-out zu machen. Das InPrivate Filtering im IE8 ist hierbei ein weiterer Fortschritt in puncto Nutzerfreundlichkeit.
Recht simpel lässt sich messen, wie viele User Cookies blockieren - nämlich sehr wenige (lt. webhits.de derzeit 1,3%). Schwieriger zu beantworten ist die Frage, wie viele User Cookies löschen, ohne sie zu blockieren. Hierzu gibt es hin und wieder Befragungsergebnisse - sie deuten darauf hin, dass nur wenige User Cookies wirklich häufig löschen. Das gelegentliche Löschen von Cookies ist für Targeting unproblematisch.

Über den Autor/die Autorin:

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