Heute gab Google in Hamburg vor geladener Presse den Start der Beta-Version des "Interest Based Ads" Programms auf YouTube und im performanceorientierten Google-Content-Netzwerk bekannt. "Interest Based Ads" sollen es den Werbetreibenden erleichtern, den Usern nur relevante Display- oder Textanzeigen auszuliefern.
Beim neue Programm handelt es sich um eine Targetinglösung und soll den Werbetreibenden erlauben, gezielt mit den Konsumenten in Kontakt zu treten, und zwar auf Basis ihrer Interessen und ihrer bereits getätigten Webseitenaufrufe.
Retargeting für alle
Nutzern, die kürzlich die Webseite eines Werbetreibenden aufgerufen haben, wird beim Aufruf von Seiten des Google Content-Netzwerks und auf YouTube eine entsprechende Anzeige angezeigt. Wenn sich beispielsweise ein Nutzer im August auf einer Sportbekleidungs-Webseite ein Fußball-Trikot angesehen hat, könnte der Webseitenbetreiber den Nutzer im Dezember mit einer Anzeige auf anderen Webseiten auf besondere Angebote hinweisen, zum Beispiel auf seinen Winterschlussverkauf. Nutzer, die auf Webseiten des Google Content-Netzwerks oder auf YouTube waren, bekommen in der Folge Werbung basierend auf ihren thematischen Interessen angezeigt. Wenn beispielsweise ein Nutzer einen großen Teil seiner Online-Zeit damit verbringt, sich Auto-Videos auf YouTube und Autotest-Webseiten im Google-Content-Netzwerk anzusehen,
wird er von dem neuen System als Autoliebhaber eingestuft. Entsprechend
werden im Google Content-Netzwerk sowie auf YouTube für diesen Nutzer
vermehrt Kfz-bezogene Werbeanzeigen eingeblendet.
Ab dem 11. März können die User zudem ihre Interessenschwerpunkte auf google.com/ads/preferences selbst setzen. 600 Kategorien stehen bald dem User zur Vefügung, um Google über die eigenen Interessensschwerpunkte zu informieren. “Wir sind der Auffassung, dass Werbeanzeigen eine nützliche Informationsquelle darstellen, die Nutzer mit Produkten, Dienstleistungen und Ideen verbinden, für die sie sich interessieren", sagt Stefan Tweraser (39), Country Sales Director von Google Deutschland. "Indem wir die Relevanz von Anzeigen erhöhen und die Verbindung zwischen Werbetreibenden und unseren Nutzern verbessern, profitieren beide Seiten gleichermaßen."
Das neue Programm soll im YouTube Universum vor allem für Branding Anzeigen (CPM/TKP) zur Verfügung stehen. Daneben werden die Anzeigen im performanceorientierte Google Netzwerk ausgeliefert. Aufgrund der höheren Relevanz der interessenbasierter Anzeigen, sind tatsächlich bessere Ergebnissen für die Werbekunden zu vermuten. „Was zählt ist am Ende die Performance und das Erreichen der Ziele“ zitierte Benjamin Faes, Head of YouTube and Display EMEA die Anforderungen der Werbetetreibenden im Performance Marketing.
Während der Vorstellung, äußerten Pressevertreter Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes. Hier sprach Google von absoluter Transparenz gegenüber dem User. „Es werden keine persönlichen Daten gesammelt und keine Verknüpfung zu einem Google Konto hergestellt“, erklärte Kay Oberbeck, Leiter der Kommunikation bei Google auf Nachfrage der Presse. Zum Deaktivieren muss der Internet-Anwender allerdings ein Plug-In runterladen, da andernfalls auch bei einer händischen Cookie Deletion, das Google Ad Programm nach Besuch einer Webseite mit interessenbasierten Google Ads wieder aktiv wird. Allein um Missverständnisse vorzubeugen, wird Google hierzulande noch viel Aufklärungsarbeit leisten müssen. Ab dem 30. März wird Google mit einer Road Show die Vorzüge der „Interest Based Ads“ der Werbeindustrie vorstellen.**