Die TV-Zuschauerschaft sitzt stumm und anonym vor dem Einheitsprogramm und schaut Universal-Werbung. Es gibt keine Interaktion, keinen Rückkanal, keiner zählt mit oder setzt Cookies, Fernsehen ist eben Privatsache. Werbetreibende schließen allein vom Sender und vom Programm auf die Zielgruppe. Läuft Fußball, dann erwischt man Männer im besten Konsumalter für Autos und Bier, wie zumindest die Werbeblöcke vermuten lassen. Aufgrund der nach wie vor stattlichen Reichweite einzelner Programme werden so noch immer die gewünschten Effekte erzielt.
Bewegt man sich auf digitalen Medienangeboten hinterlässt man dagegen Spuren, die über Cookies den Nutzern zugeordnet werden können. Folglich können Websitebetreiber und deren Vermarkter Profile anlegen und diese auch gezielt für die Auslieferung von Werbung nutzen. Die Erstellung dieser anonymen Profile ist die Basis für Behavioral Advertising oder auch ein einfaches Re-Targeting.
Obwohl Internetwerbung immer persönlicher wird und sich Nutzer möglicherweise von ein und derselben Kampagne über verschiedene Seiten hinweg verfolgt fühlen, bleiben die Adressaten als solche unbekannt. Das muss zwingend so sein, denn das ist die Voraussetzung für Datenschützer und die Gesetzgeber, diese Formen der anonymen, aber doch individuell zugeschnittenen Werbung weiterhin gutzuheißen. Dass hier gerade in Richtung Konsumenten und Internetnutzer großer Aufklärungsbedarf herrscht, zeigt die aktuelle Diskussion des Themas in den USA und UK. Jens von Rauchhaupt gibt einen Überblick der Situation und holte einige Stimmen von den führenden deutschen Anbietern unabhängiger Behavioral-Targeting-Lösungen ein.
Im zweiten Artikel lassen wir eine Gastautorin zu Wort kommen. Marianne Stroehmann, Geschäftsführerin von Platform-A Germany, berichtet über Performance-Marketing im politischen Wahlkampf.
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