Nielsen Media, das Werbe- und Medienforschungsunternehmen von The Nielsen Company, hat die Rolle des Web 2.0 im Dialog zwischen Bundestagsabgeordneten und Bürgern anhand des Micro-Blogging-Dienstes Twitter untersucht. Dafür wurden von der 3. bis 6. Kalenderwoche alle Accounts herangezogen, denen eine Registrierung unter dem jeweils vollständigen Abgeordneten-Namen zugrundelagen.
Dabei zeigte sich eine stark unterschiedliche Nutzung des Internetangebotes. So wurde Twitter von 68 der 612 Abgeordneten genutzt. Der größte Nutzungsanteil entfiel dabei mit 74 Prozent auf die FDP; am stärksten zur Kommunikation verwendeten jedoch die Grünen das Angebot, allen voran Volker Beck. So wies eine zahlenmäßig kleine Fraktion mehr Involvement auf als beispielsweise die stärkste Bundestagsfraktion der CDU/CSU. Die Linke allerdings hatte noch keine Accounts zu verzeichnen.
Die SPD wies dabei die höchste Anzahl an sogenannten Followern auf, das sind Twitter-Mitglieder, die Updates einer jeweiligen Person abonnieren. Insgesamt 3594 Personen abonnierten den Update-Dienst der SPD-Mitglieder, hauptsächlich der prominenteren SPD-Politiker wie Franz Müntefering oder Hubertus Heil.
So kann gesagt werden, dass die Nutzung solcher und ähnlicher Plattformen künftig auch den deutschen Wahlkampf beeinflussen könnte, wenngleich auch längst noch nicht so stark wie der des Barack Obama.