Das Internetportal Lycos Europe kapituliert. Seit Mai diesen Jahres wurden Großaktionäre bzw. Käufer gesucht; jedoch ohne Erfolg. Das Webhosting- und Portalgeschäft sowie die Sales-Abteilung sollen nun geschlossen werden. Die Bereiche Domaingeschäft, Shoppinggeschäft und das dänische Portal (durch die zwei Drittel des gesamten Umsatzes erwirtschaftet wurde) sollen laut Firmenchef Christoph Mohn zu einem “angemessene[n] Preis”, sofern dies möglich sei, veräußert werden. Mindestens 500 der rund 700 Mitarbeiter werden dadurch ihren Arbeitsplatz verlieren. "Das Management bedauert diese schmerzliche Entscheidung sehr", so Mohn.
"Trotz umfassender Restrukturierungsmaßnahmen war es nicht möglich, mit dem bestehenden Geschäft auf absehbare Zeit profitabel zu werden", so Christoph Mohn weiter.
In der Hauptversammlung soll erörtert werden, ob die Aktionäre Ende Dezember 50 Millionen Euro aus dem Restvermögen ausgezahlt bekommen. Das Medienunternehmen Bertelsmann sowie der spanische Telekommunikationsanbieter Telefónica hielten im Mai noch jeweils 32,1 Prozent der Aktien. Damals wurde Lycos Europe, ein Joint-Venture aus Bertelsmann und Lycos USA, unter Abzug der Bargeldbestände noch mit 50 Millionen Euro bewertet.
