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ECOMMERCE

E-Commerce-Branche zeigt sich zuversichtlich

Andreas Habel, 12. November 2008

Auf dem 5. E-Commerce-Kongress in München, veranstaltet durch die Pangora GmbH, diskutierten am 6. November über 250 Vertreter der E-Commerce-Branche (darunter Investoren, E-Commerce-Dienstleister, Shop- und Portalbetreiber, Forscher, Strategen und Journalisten), die Zukunft von Vermarktungsstrategien im Online-Handel. Diese scheint von Zuversicht geprägt, da durch den Einsatz neuer Technologien, Trends und Innovationen der E-Commerce-Sektor künftig kaum von (den Vorboten) der Rezession betroffen sein werde. Gerade “Live-Shopping” werde dafür auschlaggebend sein.

Dazu Jacques-Antoine Granjon, CEO von vente-privee.com: “Wir wollen den besten Service für die Brands. Wenn wir uns weiter verbessern und unseren Job gut machen, mache ich mir für unsere Zukunft keine Sorgen.”

Vor allem Nischen- bzw. Long-Tail-Produkte würden dafür erfolgsversprechend sein, wie Dr. Thomas Schnieders, Direktor Neue Medien bei otto.de, feststellt. Zudem sieht er hohes Potenzial in der Verbesserung des Shopping-Erlebnisses, was zu einer erhöhten Anzahl an Impulskäufen führen kann.

Auch Multi-Channel-Strategien und die Kaufentscheidung über das Internet seien von großer Bedeutung, wie Dr. Kai Hudetz, Leiter des E-Commerce-Center Handel Köln, erklärt. “Wir sehen, dass kombinierte Offline/Online Kampagnen bestens wirken. Aus unserer Sicht stellen zukünftig die Themen Suche, Video und Mobile die wichtigsten Pfeiler von erfolgreichem Online-Marketing dar”, fasst John Gerosa von Google zusammen. Jochen Krisch, Director E-Commerce der Optaros GmbH und Herausgeber des Weblogs Exciting Commerce jedoch steht dem weit kritischer gegenüber: “E-Commerce heute ist menschenleer, geprägt von enttäuschenden Wiederkehrraten und einer extremen Wechselbereitschaft der Kunden. Was dem E-Commerce fehlt sind Emotionen”.

Auch Investoren zeigten sich zuversichtlich. Obgleich sich die Finanzierung von Geschäftsmodellen, die eine gewisse Zeit brauchen, bis sie Gewinn abwerfen, schwierig gestalten könne, würden innovative Modelle dennoch weiterhin finanziell unterstützt werden, und zwar sowohl Start-Ups wie bereits etablierte Unternehmen: “Der Kuchen im E-Commerce ist noch nicht verteilt. Alte Player, die ihren Job gut machen, wird niemand verdrängen. Doch es gibt Bereiche, die noch viel Potenzial für Innovationen bieten und damit investitionswürdig sind”, so Oliver Jung, Adinvest AG.