An Geschäftsmodellen nagt irgendwann mal der Zahn der Zeit und der Veränderung. Nur zum Unterschied vieler Internet-Start-ups war z.B. das Eckkino schon mal ein funktionierendes Geschäftsmodell. Paid Content eben. Eine Vielzahl von Start-ups werden mehr oder weniger in Serie gegründet, entwickeln kleine Applikationen und Gadgets, die das Chatten oder sonstige Online-Kommunikation erleichtern sollen, wollen Menschen mit ähnlichen Interessen oder Zielen in Communitys zusammenführen oder durch Meta-Funktionen das Internet vereinfachen. Aber nur selten haben sie eine Ahnung, wer sie für ihre Leistung bezahlen soll. Das war bisher auch nicht nötig, die Währung waren PI und registrierte Nutzer. Das reichte aus und oft noch viel weniger, um die Fantasie von Investoren anzuregen.
Jetzt ist es gerade mal wieder an der Zeit, dass Anleger ihre Portfolios überprüfen und ihre Schützlinge an das Geldverdienen erinnern. Man könnte sagen, wie kleinlich, wenn man doch gerade an etwas ganz Großem arbeitet. Da werden die Controller, die jetzt immer häufiger zu Besuch kommen, schnell zu Spielverderbern. Denn es gilt, Ziele für das operative Geschäft zu definieren, die sich auch schon bald überprüfen lassen sollen. Die Verlegenheitslösung für ein kurzfristiges Erlösmodell heißt dabei allzu oft Werbung. Und damit reiht man sich ein in eine lange Schlange der sich bei den Werbetreibenden um limitierte Werbebudgets Bewerbenden.
Plötzlich ist dann alles wieder ganz einfach, denn der Markt besteht nur aus zwei Lagern: den Publishern und den Advertisern. Man könnte dabei sagen, dass alle digitalen Plattformen, die ein Publikum haben und bezahlte Werbung akzeptieren, in die Kategorie Publisher fallen. Das heißt aber noch nicht, dass sie auch alle für Werbetreibende interessant sind. Denn Inhalte spielen nach wie vor eine Rolle und in Sachen Werbung haben Verlage und natürlich auch die etablierten Online-Portale einen riesigen Erfahrungs- und Know-how-Vorsprung. Sie bieten etablierte Content-Umfelder und entsprechende Besucherzahlen, beschäftigen sich seit Jahren mit ihren Zielgruppen und Targeting-Technologien.
Aber auch die etablierten Online-Publisher, die über eine Marke, Content, Besucher und gutes Targeting verfügen, müssen ihre Geschäftsmodelle weiter entwickeln, insbesondere die, die aus einer Welt kommen, in der Leser für Inhalte bezahlt haben. Verlage suchen nach einem Weg durch die Digitalisierung der Medien, mit einem wachsenden Anteil an gestreamten redaktionellen Content auf ihren Online-Angeboten. Auch hier die Frage: Spielerei oder zwingender Bestandteil einer Contentstrategie der Zukunft? Sandra Goetz gibt in ihrem Artikel einige Hinweise und holte sich Einblicke bei Hamburger Verlagshäusern.
Im zweiten Beitrag geht es um eine neue Möglichkeit, Business-Zielgruppen durch Targeting und einen Datenbankabgleich online zu erreichen. Karsten Zunke machte sich für Sie schlau und erklärt das Verfahren.
Viel Spaß mit Adzine!