Drei Fragen an Klaus Ahrens, Geschäftsführer von Pilot 1/0 zu Web 2.0 und Social Media
Ist das Thema Web 2.0 und Social Media überbewertet?
Ahrens: Kommt immer auf die Perspektive an. Aus Sicht einer Mediaagentur entstehen hier neue interessante Angebote, um Zielgruppen besser zu verstehen und zu treffen. Insofern sind Social-Media- und Web-2.0-Erfahrungen ein wichtiger Schritt, um Werbung attraktiver zu machen. Wir sammeln auf diesem Gebiet wichtige Erkenntnisse über die Nutzung von Contentarten, Partizipation, Dezentralität und Individualisierung. Jedoch reichen zum gegenwärtigen Stand die Web-2.0-Reichweiten längst nicht an die Web-1.0-Reichweiten heran. Vielmehr geht es um attraktive Inhalte für spitze Zielgruppen, Dialog, aber minimale Reichweiten.
Muss man als Marke nicht nach wie vor auf eine Reichweitenkommunikation setzen?
Ahrens: Es gibt mittlerweile einige erfolgreiche Beispiele, wie den Horst-Schlämmer-Blog, die zeigen, dass Marken von dieser Entwicklung profitieren können, wenn sie die Instrumente richtig einsetzen. Aber es sind noch Ausnahmen, die momentan auf allen Medienkongressen gehypt werden. Auch Second Life - Erinnern Sie sich noch? - bietet die Möglichkeit zu einer intensiveren Auseinandersetzung mit Marken als in klassischen Medien.
Wie kann eine ideale Verbindung zwischen klassischen Mediaschaltungen und Web 2.0 aussehen?
Ahrens: Werbung in Web 2.0 bietet die Chance zur Individualisierung von Werbebotschaften, von Beziehungsmanagement zwischen Zielpersonen und Marken! Die klassischen reichweitenstarken Medien liefern in kurzer Zeit die erforderliche Aufmerksamkeit und den Traffic, letztendlich die Planbarkeit von Kommunikation.
Web 2.0. ist Teil einer veränderten Medienlandschaft Marken müssen der veränderten Situation Rechnung tragen. Was fehlt, sind die hohen Reichweiten.
Herr Ahrens, besten Dank für Ihre Einschätzungen zum Thema!
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