... schien das Motto der Branche, wenn man sich letzten Mittwoch das Geschehen in den Düsseldorfer Messehallen angeschaut hat. Zugegeben, die omd letzte Woche konnte beeindrucken. Die beste Gelegenheit im Jahr für Unternehmen, den Kunden und Interessierten etwas Erlebbares in einer Umgebung zum Anfassen zu präsentieren. Selbst Medienpersönlichkeiten wie Ulrich Wickert fanden den Weg nach Düsseldorf, im machte er so fesselnde Feststellungen wie, dass das Internet eine ähnlich großartige Erfindung wie der Buchdruck sei. Für digital Werbeinteressierte gab es neben solchen Publikumsmagneten aber auch fachlich kompetente Menschen mit reichlich tiefgründiger Information.
Die omd schien sowohl für Aussteller wie auch Besucher eine runde Veranstaltung geworden zu sein. Ich habe sehr viele interessante Gesprächspartner getroffen und musste auf noch keiner deutschen Veranstaltung soviel Englisch sprechen. Nun ist die Frage, welche nachhaltigen Eindrücke und Entwicklungen bleiben uns, welche Erkenntnisse können wir mitnehmen abzüglich der Impressionen bunter Stände, Menschentrauben und Partys?
Generell kann man bei den großen Portalen und Vermarktungsunternehmen eines feststellen, man redet offen über das, was man vermutlich ohnehin schon seit Längerem praktiziert. Neben dem Verkauf des sogenannten „Premiuminventars“ bieten viele mittlerweile auch über der Ladentheke Inventar für Responsekampagnen an. Der Trend geht so ein wenig zum hauseigenen (Blind-) Ad-Network. Man schickt die Mediakunden nicht mehr leichtfertig zur Konkurrenz, sondern bietet ein zunehmend breites Produktportfolio aus einer Hand an.
Die Performance-Marketing-Disziplinen Search- und Affiliate-Marketing verbreiteten überall auf der Messe gute Stimmung. Ich hatte das Gefühl, dass die etablierten Search- und Performance-Agenturen nach wie vor zu den gefragtesten Anlaufstellen auf der Messe gehörten. Die Beteiligten wissen um ihre Position im Markt und zelebrierten ihren Auftritt nicht nur auf den Partys.
Während in Halle 10 eher die bereits etablierten Unternehmen untergebracht waren, fanden sich in Halle 11 viele Newcomer ein. Es war schwierig, sich in der Kürze der Zeit ein echtes Urteil über Qualität und Perspektiven der vielen Unternehmen zu bilden. Wir können allerdings sicher sein, dass für innovative Ideen in den Sektoren Mobile, Video, aber auch 2.0 Themen wie Meinungsanalysen in Social Media gesorgt ist.
Ich muss allerdings gestehen, dass das Web 2.0 in meiner Betrachtung etwas zu kurz gekommen ist. Es hat sich etwas versteckt, von den großen Communitys wie studiVZ mal abgesehen. Gerne verweise ich aber hier an meinen ehemaligen Adzine-Kollegen Alexander Hüsing von deutsche-startups, der einige Video-Interviews mit kreativen neuen Unternehmen an Ort und Stelle gemacht hat.
Ach es gab aber auch noch etwas Negatives. Teilweise gab es beim Kongress, bei Workshops und Screenings starke gegenseitige akustische Beeinträchtigungen, da die Textilwände keinen Schallschutz gewährleisten konnten. Die Meinungen zu den Inhalten und Themen waren sehr gemischt, hängt ja auch immer vom persönlichen Wissensstand ab.
Karsten Zunke hat für uns auch noch den einen oder anderen Trend auf der omd ausgemacht und damit werden wir auch direkt weitermachen. Unser zweiter Beitrag von Henning Poppe beschreibt den Bewertungsansatz für Online-Werbemaßnahmen der Strategieberatung Companion aus Berlin.
Jetzt aber viel Spaß mit ADZINE!
P.S.: Die nächste Ausgabe erscheint erst am 09.10.2008. Adzine bekommt in der Zwischenzeit neue Technik.