Diesen Montag fand in San Francisco die OMMA Behavioral statt, eine Konferenz, die sich ausschließlich mit den neuesten Entwicklungen im Bereich des Behavioral Targetings beschäftigt. Eine sehr spezielle Angelegenheit und doch fanden sich 300 Teilnehmer, die dafür nach San Francisco pilgerten.
So stellte zum Beispiel das Ad-Network AdBrite (Vorbild von AdScale), das nach eigenen Angaben über 70.000 angeschlossene Publisher verfügt, seine zukünftige networkweite Behavioral Targeting (BT) Lösung vor. Paul Levine, AdBrite's Vice President of Marketing, verkündete auch stolz, dass sie das größte Behavioral Targeting Netzwerk in den USA hätten (nach Seitenanzahl), wenn sie die neue Technologie für alle ihre Seiten freischalten würden. Bei AdBrite können die BT-Advertiser aus 14 Kategorien und mehr als 3.000 Untergruppen auswählen, wie z.B. Automobil, Gesundheit, Dating, Finanzen etc. Die Werbemittel können dann auf Grundlage des ermittelten Nutzerinteresses, nach einer festgestellten Kaufabsicht oder einer Kombination aus beiden ausgeliefert werden.
Markieren und Wiederfinden der Surfer, wir nennen das in Deutschland auch Re-Targeting. Oder handelt es sich dabei tatsächlich um Behavioral Targeting? Die Begriffe sind nicht wirklich verbindlich definiert. Da müssen wir nochmal ran und begrifflich für Klarheit sorgen.
Zudem interessiert mich ja auch mal brennend, ob denn tatsächlich große Ergebnis-unterschiede zwischen BT-Kampagnen und manuell optimierten Kampagnen festzustellen sind und welche Messgrößen man als Vergleichskriteria nutzen könnte? Die Anbieter der Behavioral-Targeting-Lösungen haben sowohl Werbetreibenden wie auch den Publishern/Vermarktern große Versprechungen gemacht und verweisen gerne darauf, dass die Wirkung nur über qualitative Nutzerbefragungen zu ermitteln ist. Denn an Klickzahlen scheint sich oftmals keine Veränderung ablesen zu lassen. Das wäre ja auch zu einfach.
BT kann doch für ein bunt gemischtes Vermarkterportfolio eigentlich nur funktionieren, wenn die Nutzer auch verschiedene Seiten im Netzwerk des Vermarkters besuchen. Wie will man sonst Daten sammeln und aussagekräftige Profile erstellen? Große Portale haben es da leichter, wenn die Nutzer viele verschiedene Angebote auf einem Portal wahrnehmen. Aber auch Social Networks haben es schwer bei der Erstellung von konsumrelevanten Nutzerprofilen, weil sie meist keinen Zugang zu externen Seiten haben, wo brauchbare Informationen erhoben werden könnten.
Es gibt noch endlose Fragen und reichlich Klärungsbedarf, brauchen wir in Deutschland etwa auch eine Behavioral Targeting Konferenz?
Heute geht es bei Adzine um vertikale Netzwerke, da bekommt man das Targeting gleich mit eingebaut. Sandra Götz sprach mit Aric Austin von Fantastic Zero zum Thema „Verticals“
Rupert Turner gibt einen kurzen Einblick in die jüngsten Entwicklungen bei den In-Video-Ads und schildert, wo möglicherweise Hindernisse für das Großwerden dieser Werbeform lauern könnten.
Viel Spaß mit Adzine!
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