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- Editorial

Alles blendend!

Arne Schulze-Geißler, 5. Juni 2008

In den letzten Tagen dürfte es wohl kaum einem Leser der einschlägigen Newsletter der Werbe- und Medienbranche entgangen sein, dass in Europa und nicht zuletzt in Deutschland die Ausgaben für Online-Werbung kräftig steigen. Zum Auftakt der Interact 2008 in Berlin stellte das Interactive Advertising Bureau (IAB) Europe den sogenannten "Ad Ex-Report" vor. Dieser bescheinigte dem europäischen Online-Werbemarkt im letzten Jahr ein Wachstum von 40 % und in Summe ein Volumen von 11,2 Milliarden Euro. Aber was ist Online-Werbung?

Leider sind 11 Milliarden Euro sehr wenig aussagekräftig, weil zumindest an meine Adresse keine Detailinformationen geliefert wurden, welche Anteile die verschiedenen Kanäle ausmachen. Ich möchte beispielsweise wissen, welchen Anteil Search-Marketing und damit Google an dem Kuchen hat. Also, wie groß sind die Ausgaben für digitales Direktmarketing und wie viel wird tatsächlich für grafische Online-"Premium"-Werbung ausgegeben, die sich beispielsweise die OVK-Mitglieder wünschen. Vermutlich lässt sich diese Information irgendwo im Report finden, allerdings gehört meiner Ansicht nach die Definition für "Online-Werbung" auf die erste Seite.

Ein Papier-Mailing könnte man auch als Print-Werbung bezeichnen, dadurch würden Werbetreibende aber nicht mehr in die tatsächliche Printwerbung investieren und die Verlage auch nicht mehr Geld verdienen.

Das Wachstum in allen digitalen Disziplinen ist unbestritten, aber von der Meldung 40% Wachstum und 11 Mrd. Euro Gesamtvolumen für die Medien profitiert ein durchschnittlicher Marketing- und Produktmanager nur bedingt, wenn er in seinem Büro irgendwo in der westfälischen Provinz sitzt. Der hat nämlich das Problem, dass er jedes Jahr ein ähnlich großes Budget zu verteilen hat und gleichzeitig immer mehr Auswahl. Also, how to modernize marketing in general ... welche klassischen Medien muss ich mittlerweile in welchem Umfang durch digitale substituieren. Tausche oder ergänze ich einen TV-Spot oder eine Print-Kampagne durch eine Bannerkampagne. Wie digital ist die Zielgruppe des Produktes, wie sieht im speziellen Fall die Mediennutzung aus? Ist es besser, 2.000 Personen durch ein digitales EM-Tippspiel zu involvieren, oder ist eine Kampagne mit möglichst vielen Sichtkontakten einfach lohnender? Es gibt Tausend andere Fragen, die sich Werbetreibende heute stellen können. Und wir hören auch nicht auf, neue Fragen aufzuwerfen und Möglichkeiten der Kommunikation zu präsentieren.

ADZINE beschäftigt sich heute mit zwei noch recht speziellen Kommunikationsinstrumenten. Zum einen berichtet Henning Poppe über das IPTV-Dasein und die Entwicklungschancen für dessen Marketingzwecke. Hintergrundinfos und Meinungen lieferte u.a. Michael Wurzer, Geschäftsführer von verytv im Gespräch mit ADZINE. Das andere Thema ist Referenzmarketing, das auch gerade im Internet hervorragend ausgerollt werden kann. Harry Weiland von casestudies biz widmet sich für uns diesem Thema.

Viel Spaß mit ADZINE!

Über den Autor/die Autorin:

Arne Schulze-Geißler, Herausgeber ADZINE

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