Der Internetkonzern Yahoo hatte das Angebot, welches Microsoft nun zurückzog, als zu niedrig abgewiesen. Anzunehmen, der Deal sei endgültig geplatzt. In der „Financial Times“ ist heute ein Interview mit Jerry Yang zu lesen, dem Chef und Gründer von Yahoo. "We were totally willing to do a transaction, and they walked away.", wird er dort zitiert. Der Kurs der Yahoo-Aktie ist unter Druck geraten, verlor jedoch nicht so deutlich an Wert wie erwartet.
Viele Aktionäre gehen offenbar davon aus, dass die Verhandlungen noch einmal aufgenommen werden. Vermutlich hatte Microsoft gehofft mehr Druck auf die Yahoo-Aktionäre ausüben zu können. An der Wall Street vermutet man entweder eine Rückkehr des Softwareriesen mit einem neuen Angebot oder Versuche von Yahoo, seinen Wert durch andere strategische Deals zu erhöhen.
Beim Branchenmagazin adotas.com vergleicht man die Situation Microsofts derweil mit einem „Zwei-Fronten-Krieg“ um die Vormachtstellung im digitalen Advertising. Auf einer Seite das Kampffeld um den Markt für Display Advertising. Dort stößt man auf Gegner wie den Platzhirschen Yahoo und vielen weiteren Anbietern. An der anderen, der Suchmaschinen-Front, kämpft man gegen den allmächtigen Gegner Google. Dieser hat sich mit der Übernahme von DoubleClick auch im Display Advertising positioniert. Brennend interessiert nun die Online-Taktik des Softwareriesen Microsoft.