Mal vorweg, mir ist es ja ganz egal, wo in Zukunft eine Online-Marketing-Messe stattfindet, trotzdem war ich doch von der rasanten Entwicklung der letzten Tage etwas überrascht. Düsseldorf hat bisher gut funktioniert und letztlich wurde die ganze Veranstaltung dort zu dem gemacht, was sie heute ist. Aber nichts ist für die Ewigkeit und Verträge werden nun einmal irgendwann beendet und neue unterzeichnet. Das Ergebnis des "Auswahlverfahrens" des BVDW für eine zukunftsfähige Online-Marketing Veranstaltung ist Köln. Das ist auch so weit für mich verständlich.
Weniger verständlich ist für mich allerdings das Verfahren innerhalb des BVDW, wie der Verband zum Wohle seiner Mitglieder Entscheidungen trifft. Ein Sprecher in der Geschäftsstelle des BVDW war vorgestern nicht in der Lage, mir die komplexen Prozesse im Verband darzustellen, die zu solchen Entscheidungen führen. Selbst einfache Fragen, beispielsweise wann man denn begonnen habe, alternative Messe-Konzepte und -Standorte zu prüfen, konnte man mir nicht beantworten. Ein einheitliches Bewerbungsverfahren für die Messeveranstalter um die Kooperation mit dem BVDW in Sachen Messe hat es anscheinend nicht gegeben.
Der Verband müsse nicht öffentlich ausschreiben und das Verfahren auch nicht transparent machen, heißt es aus der Düsseldorfer Geschäftsstelle. Das stimmt natürlich, aber es hätte in vielerlei Hinsicht geholfen, insbesondere den aktuellen Spekulationen und Diskussionen vorgebeugt.
Für mich stellt sich daher die wesentliche Frage: Warum ist man von Verbandsseite nicht ganz offen mit dem Thema umgegangen und hat frühzeitig kommuniziert, dass man nach neuen Konzepten suche und, dass man im Rahmen eines Auswahlverfahrens den dafür am besten geeigneten Veranstalter herausfinden wolle?
Wenn ich dann höre, man wollte bei den Mitgliedern keine Unruhe verursachen und die diesjährige OMD nicht gefährden, dann muss man ja fast glauben, dass die BVDW-Spitze seine Mitglieder nicht für "voll" nimmt.
Wie mir OMD-Chef Alexander Felsenberg vorgestern noch versicherte, werde auch 2009 die Online Marketing Düsseldorf stattfinden, warum auch nicht? Der Newcomer und Herausforderer sei schließlich in Köln zu suchen. Frank Schneider, als nicht ganz unbeteiligtes Mitglied im Messeteam Köln, gibt sich mit Verbandsunterstützung äußerst selbstbewusst: "Es ist nach wie vor kein Platz für zwei Online-Marketing Messen.", heute aus Kölner Sicht. Vielleicht ist man von einer gemeinsamen neuen Branchenveranstaltung doch noch weiter entfernt, als einem die Verbands-PR das glauben machen möchte.
In Adzine geht es heute zunächst um die Rolle digitaler Medien in klassischen Verlagsunternehmen. Dazu führte Helge Denker ein Gespräch mit Dr. Ulrich Schmitz, Leiter New Business/Technology des Geschäftsbereichs Elektronische Medien der Axel Springer AG.
Des Weiteren können wir uns über einen Gastbeitrag von Jörg Klekamp freuen, der die Datenschutzproblematik im Zusammenhang mit Google's OpenSocial und Social Networks thematisiert. Hört sich zunächst vielleicht nach einem etwas trockenen Thema an, ist es aber natürlich nicht und zudem ein Bereich mit dem sich jeder Online-Werber auseinandersetzen muss.
Viel Spaß mit Adzine!