Laut amerikanischem Branchendienst ClickZ wurde auf der derzeit stattfindenden SES (Search Engine Strategies) New York heftig die Frage debattiert, ob Google sich vom Suchmaschinen- zum Contentanbieter entwickle und wie sich das vertrage. Suchende finden in den Google-Ergebnislisten immer häufiger Content aus dem Google-Portfolio.
Gemäß einer Studie von comScore wurden 17 Prozent von 1,2 Millarden getätigen Suchanfragen im Zeitraum einer Woche im Januar die Suchergebnisse aus den vertikalen Suchen: News, Videos und Bilder angezeigt. Sehr überraschend ist die Entwicklung jedoch nicht, dass Google auch zunehmend die vertikalen Suchergbnisse einbindet, wenn man bedenkt, dass das Web eben nicht nur aus Text, sondern auch Bildern und Videos besteht. Es ist allerdings richtig, dass beispielsweise YouTube-Treffer besondere Eyecatcher in den Suchergebnissen sind, da sie mit Bild präsentiert werden und auch direkt auf der Seite abgespielt werden können. In diesem Fall muss man James Lamberti von comScore schon recht geben, wenn er bemerkt: "The search result page is beginning to operate as a destination", und fordert "The consumers are a priority. Not the marketers."
John Battelle, Chief Executive der Federated Media, fragt sich daher, ob Google eigenen Content wie z.B. YouTube oder Google Finance gegenüber neutralem Web-Content wie z. B. Yahoo Finance bevorzugt listet. "Es ist schon interessant, dass wenn man nach 'Stocks' sucht, Google Finance als erstes angezeigt wird... Bislang wurde Yahoo als erstes gelistet.“ Die ADZINE Redaktion hat das sofort überprüft. Ergebnis: Yahoo Finance wurde bei einer Suchanfrage unsererseits auf Google.com als erstes angezeigt, die Reihenfolge der Suchergebnisse ist bei Google nunmal nicht statisch.
Jack Menzel, Projekt-Manager für die Google-Suche, weist den bevorzugten Umgang mit Google-Content in der Diskussion zurück: "Wir versuchen, uns nicht stärker zu promoten als wir es für fair halten. Wir versuchen, die Relevanz in den Vordergrund zu stellen, ohne uns selbst zu bevorzugen."
"Ihr werdet zum Medienunternehmen, nennen wir es doch beim Namen." äußert Batelle in Richtung Google und fügt hinzu, dass er von Revenue-Share Abkommen wisse zwischen YouTube und Contentanbietern und er sich nicht so recht erklären könnne, wie man von dort bestimmte PI-Volumina zusichern könne, ohne das mittelfristige Ranking zu kennen.