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PUBLISHING - Editorial

Qualität wird honoriert wie nie!

Arne Schulze-Geißler, 28. März 2008

Ich weiß ja nicht, wie Sie Ihren Arbeitstag beginnen, aber es könnte so aussehen: express.de, faz.net, spiegel.de, wuv.de oder aber bild.de, sueddeutsche.de, handelsblatt.de, focus.de, horizont.net. Es gibt natürlich unzählige weitere Kombinationen, wie einem der Einstieg in den Arbeitstag in unserer Informationsgesellschaft gelingen kann. Um auch über den Tag auf dem Laufenden zu bleiben, bin ich selbst ein großer Fan von Diensten wie iGoogle oder Netvibes, bei denen man sich eine Übersicht aus den neuesten Meldungen aus den persönlich präferierten Quellen anlegen kann. Natürlich kann man sich auch die Meldungen von anderen Nutzern empfehlen lassen, dabei helfen dann Plattformen wie Webnews.de oder Digg.com. Nur was wäre das ganze Ranken, Bewerten, Taggen, alles wertvolle Errungenschaften des Web 2.0, ohne vernünftige redaktionelle Inhalte?

Das Netz lebt auch in Zukunft nicht allein von Communities und vom Vernetzen. Solide Informationsquellen mit professionell aufbereiteten Beiträgen zu allen erdenklichen Themen bilden nach wie vor die unverzichtbare Informationsgrundlage. Dass sich die Distributionswege der Informationen grundlegend verändert haben, steht außer Frage. Aber gerade durch die Mechanismen des Web 2.0 macht es sehr viel Sinn, für redaktionelle Angebote auf Qualität und Einzigartigkeit zu setzen. Wer gut ist, profitiert durch Empfehlungen und Bookmarks, Feeds etc. Denn darüber verzeichnen auch professionelle Redaktionen Zuwächse bei den begehrten Stammlesern. Bei vielen Portalen lässt sich feststellen, dass die Inhalte oft austauschbar sind. Wenn Sie beispielsweise mal verschiedene Kritiken zu einem Kinofilm lesen möchten, macht es nur bedingt Sinn, die großen Portale abzusurfen. Ich habe das vor Kurzem einmal durchexerziert. Da gehe ich doch in Zukunft lieber gleich zur Kinoseite meines Vertrauens. So ist es auch nicht verwunderlich, dass unabhängige Bewertungsplattformen nur äußerst selten auf Portalcontent verweisen, weil dieser offenbar von den bewertenden Nutzern nicht als unique empfunden wird. Vielleicht findet ja hier auch noch mal ein Umdenken statt bei den Verantwortlichen. Momentan setzen einige Portalbetreiber und deren Vermarkter von der Tendenz her eher auf die Akquisition von Drittseiten zur Gewinnung zusätzlicher Reichweite als auf die Schaffung redaktioneller Einzigartigkeit des eignen Angebotes.

Was ich eigentlich nur sagen wollte ist, dass Web 2.0 und professioneller redaktioneller Content sich prima ergänzen (Nutzer, Technologie und Content treffen aufeinander) und, dass Qualität in den Zeiten der absoluten digitalen Vernetzung ganz besonders honoriert wird. Blogs und anderer User Generated Content bereichern das Web natürlich ebenfalls, stehen aber doch nicht wirklich in Konkurrenz zur professionellen Informationsversorgung, allein schon weil viele Blogger kommentieren, was schon woanders geschrieben wurde.

In Adzine haben wir heute zuerst ein Interview von Sandra Goetz mit Marco Dohmen, dem neuen und ersten deutschen Geschäftsführer von DQ&A, dem niederländischen Anbieter von Ad-Operations Services.

Karsten Zunke berichtet über die Möglichkeiten, Keywordkampagnen als Rückkanal von Offline-Kommunikation zu nutzen bzw. über Keywords wichtige Erkenntnisse für andere Kampagnen zu gewinnen.

Zuletzt lassen wir Hendrik Seifert von Kupona zu Wort kommen, der uns einige Informationen zum Online-Couponing gibt, insbesondere darüber, wie sich dadurch die Offline- mit Online-Welt verknüpfen lässt.

Viel Spaß mit Adzine!

Über den Autor/die Autorin:

Arne Schulze-Geißler, Herausgeber ADZINE