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DISPLAY ADVERTISING - Editorial

Ist das Web doch ein Ad-Network?

Arne Schulze-Geißler, 14. März 2008

Specific Media, nach Advertising.com das größte Ad-Network in den USA, übernimmt das britische Netzwerk Adviva und damit auch die Ableger in Frankreich und Deutschland. Newtention macht aus der Re-Targeting Unit newtention media sales das Werbenetzwerk Adbalance, Adjug erhält durch die Beteiligung von Tomorrow Focus Zugang zum deutschen Markt, Adserving-Anbieter DQ&A öffnet eine Filiale in Deutschland, Google schließt den DoubleClick-Deal ab und kündigt an, alles zu tun, um "a very significant position" im Display-Werbemarkt bis 2009 zu erlangen. AOL übernimmt mit Bebo ein Social Networking Schwergewicht, um relevante Reichweite im Social-Media Umfeld zu erhalten.

Microsofts DRIVEpm steht vermutlich genauso in den Startlöchern wie Yahoos Right Media. Die Liste der Ad-Networks, die in Europa oder auch in Deutschland an den Start gehen, ließe sich noch weiter fortsetzen. Ich frage mich immer, wo der ganze Traffic herkommt, da ja von Publisherseite "keiner" mit diesen Networks zusammenarbeitet. Warum kann man eigentlich nicht offen darüber sprechen, denn bei Performance Media handelt sich doch um ein komplett anderes Produkt als bei TKP-Branding Inventar.

Es dürfte auch klar sein, dass auch Google nach der DoubleClick-Übernahme nicht in die Premium-Vermarktung einsteigt, sondern nach dem AdSense-Vorbild mit Display-Ads verfahren wird, ob bei YouTube oder aber im externen Content-Netzwerk. Durch DoubleClick wird Google dabei sicher noch zahlreiche Publisher zusätzlich gewinnen können. Denn wenn der Adserver ganz allein dafür sorgt, dass zusätzliche Kampagnen auf die Seite kommen, sozusagen als Default-Einstellung, wird sich schon der eine oder andere Publisher und DoubleClick-Kunde erweichen lassen, am Google Display-Network teilzunehmen. Schnell wird Google eines der größten Display Ad-Networks der Welt sein. Das können auch nicht einmal die sechs größten US-Kabelfernsehanbieter verhindern, die sich zusammengetan haben, um TV-Zuschauern relevantere Werbung zu zeigen. In einem sind sie sich schon einig, sie wollen die TV Werbung revolutionieren, plausible Lösungen haben sie dagegen noch nicht, denn sie haben ein Problem, sie haben kein Internet.

Dann gibt es da noch die Yahoo! Großbaustelle mit neuen Entwicklungen. "We’re very happy to be in the Google camp. They sell our search advertising and pay us well for it", so begründet News Corp Chef Murdoch das Ende der Gespräche mit Yahoo!. Ja gut, das hätte Murdoch ja auch gleich sagen können. Scheint, als hätte Microsoft nun wieder die Oberhand beim Thema Yahoo!. Microsoft übt sich in Geduld und wartet vermutlich auf die Neuwahlen des Verwaltungsrats, um durch clevere Lobbyarbeit Einfluss auf Verwaltungsratsmitglieder auszuüben und somit das gewünschte Abstimmungsergebnis in der Übernahmefrage herbeizuführen. Wenn da jetzt nicht doch noch Time Warner querschießt, dann stehen die Chancen für Microsoft recht gut, dass Yahoo! schon Ende des Jahres seine Order aus dem Microsoft Headquarter erhält.

In ADZINE geht es heute aber nicht schwerpunktmäßig um Milliarden-Deals, sondern wir befassen uns mit Themen, die jeden von uns angehen. Wir sprachen für diese Ausgabe mit Frank Mühlenbeck, einem der beiden Autoren des Buches " Verkaufsweg Social Commerce".

Danach gibt uns Markus Krambs von www.headsforstudents.de einen Einblick in die Möglichkeiten, die das Web heute für das Recruiting bereithält.

Viel Spaß mit Adzine!

Über den Autor/die Autorin:

Arne Schulze-Geißler, Herausgeber ADZINE

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