Microsoft plant laut US-Medienberichten nun eine härtere Gangart im Übernahmekampf um Yahoo!. Zur anstehenden Wahl des Aufsichtsrates von Yahoo beabsichtigt Microsoft im Rahmen der Möglichkeiten eines sogenannten „Proxy Fights“ eigene Mittelsmänner ins Rennen zu schicken. Bei Erfolg könnten die Mittelsmänner in dem Gremium anschließend die Yahoo-Spitze überstimmen oder gar stürzen. Dieses Vorghen ermöglichte beispielsweise Hewlett Packard sich gegen die Widerstände bei Compaq durchzusetzen und ermöglichte am Ende die Übernahme.
Alle zehn Mitglieder des Aufsichtsrates von Yahoo werden neu gewählt. Die Frist zur Nominierung läuft seit vergangener Woche und endet am 13. März. Die Hauptversammlung ist jedoch erst im Sommer geplant. Der Kampf im Verwaltungsrat ist für Microsoft weit günstiger als ein höheres Angebot an die Yahoo-Aktionäre vorzulegen. Die Kosten würden sich für einen Proxy Fight zwischen 20 und 30 Millionen Dollar bewegen. Eine höhere Offerte würde Microsoft dagegen für jeden zusätzlichen Dollar über den bisher gebotenen 31 Dollar je Aktie rund 1,4 Milliarden Dollar mehr kosten.
Eine Nachbesserung des Angbots von knapp 45 Mrd. Dollar durch Microsoft gilt unter Beobachtern als sehr unwahrscheinlich. Yahoo kann bisher keine anderen ernsthaften Partner präsentieren. Eine Reihe von Großaktionären ist zudem an beiden Unternehmen beteiligt und nicht daran interessiert, dass Microsoft eine Übernahme zu teuer bezahlt.