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E-MAIL MARKETING

FDP Hamburg 'wirbt' per Spam-E-Mails

19. Februar 2008 (rt)

Die FDP Hamburg setzt(e) auf Viralwahlkampf. So verschickte die Hamburger Werbeagentur Oysterbay im Auftrag der FDP Werbemails an Blogger, die über den Hamburger Wahlkampf berichteten. In dieser Mail mit fiktivem Absender wurde darum gebeten, den Wahlwerbespot auf der Seite der jeweiligen Blogger zu veröffentlichen.

Zwar war aus dem Betreff zu entnehmen, dass es sich in der Mail um einen FDP-Wahlspot handele, jedoch schien der Absender eben nicht die FDP, sondern die fiktive Person "Niklas Sörensen" zu sein. Oysterbay argumentierte auf politik-digital.de: “Wenn Mails von einer Werbeagentur kommen, dann werden sie weggeklickt, mit einer GMX-Adresse haben wir mehr Chancen, da rein zu kommen.” Und das, obwohl die FDP Hamburg laut eigener Aussagen “nur legale Wege wie Youtube etc. für die Verbreitung von politischen Botschaften [nutzt]”, denn “eine Verbreitung des Werbespots über Email-SPAM-Verteiler ist in Deutschland nicht zulässig.”

Einer der angeschriebenen Blogger, Hanno Zulla, ließ der FDP Hamburg eine Abmahnung wegen Eingriffs in den sogenannten "eingerichteten und ausgeübten Gewerbebetrieb" nach §§ 823, 1004 BGB, zukommen. Die Abmahnung wurde, nach anfänglicher kampflustiger Äußerungen eines FDP-Mitgliedes, noch vor Ablauf der Frist akzeptiert und die Anwaltskosten Zullas übernommen.