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SEARCH MARKETING - Editorial

Search Marketing in Motion

Arne Schulze-Geißler, 22. Februar 2008

Schon vor einigen Wochen gaben Google und die Werbeholding Publicis ihre Kooperationsabsicht bekannt, hielten sich aber bei der Nennung konkreter Projekte bedeckt. Jüngsten Meldungen konnte man nun entnehmen, dass die Entwicklung von Tools zur Integration von Video-Ads auf Google ein gemeinsames Vorhaben werden könnte. Google begann bereits Ende vergangener Woche in den USA mit Tests in den Keywordanzeigen am rechten Rand der Suchergebnislisten.

Macht Video-Werbung in Search-Umfeld überhaupt Sinn? Dabei gibt es natürlich drei Perspektiven. Googles Sicht der Dinge, die Werbetreibenden und am Ende entscheidet der Nutzer über Erfolg und Misserfolg. Denn der hat die Wahl, so funktioniert doch das Internet und das scheint Google nicht vergessen zu haben bei der Gestaltung der neuen Video-Ads. Denn das Textformat bleibt wie gewohnt erhalten, wir haben dann allerdings die Wahl, ob das Videofenster angezeigt wird oder nicht. (siehe Abb., Will it blend? ) Der Advertiser kann nach unseren Informationen ohne Mehrkosten ein Video zusätzlich einbinden. Das Angebot soll wohl insbesondere die bisher eher zurückhaltenden Kundensegmente ansprechen.

Wenn ich von mir persönlich ausgehe, glaube ich zwar nicht, dass ich mir viele Google Werbe- Videos anschauen werde, da ich auch sonst eher auf die organischen Ergebnisse setze, aber das soll ja nichts heißen. Man kann trotzdem nicht damit rechnen, dass eine riesige Auswahl an Video-Ads angeboten wird, denn für die meisten Werbetreibenden bei Google ist das uninteressant. Mit dem neuen Angebot zielt Google auf die Brand-Advertiser, um sie auf seine Seite zu ziehen oder wenigstens mal in Gespräche zu verwickeln. In diesem Zusammenhang macht sicher auch die Kooperation mit Publicis Sinn. Denn Google braucht die Innenansichten der klassischen Werbemärkte, um die Bedürfnisse der Werbetreibenden zu verstehen.

Im Gespräch mit dem Handelsblatt teilte Maurice Lévy, Chef von Publicis, mit, dass das französische Unternehmen beispielsweise die Werbevideos produzieren könne, die über Schlagwortvermarktung eingeblendet werden könnten. Das können andere aber auch und Werbekunden werden wohl nicht erst von WPP zu Publicis wechseln, um bei Google ein Video hochzuladen. Daher sollte man Lévys Aussage nicht allzu viel Gewicht geben. Google selbst dürfte eher auf den Nachahmer-Effekt setzen, denn Publicis, wie auch alle anderen große Werbekonzerne, dürften aus allen wichtigen Industrien Kunden haben. Wenn die erstmal aktiv werden, dann wollen die anderen auch. Man kennt das ja, allerdings sehe ich momentan den Benefit für Publicis nicht.

Ein Thema in Adzine sind heute "Vertikale Netzwerke", die man erhält, wenn man Special Interest Sites zu einem Thema in der Vermarktung bündelt. Helge Denker berichtet über neue Entwicklungen und die Möglichkeiten für alle Beteiligten.

Für einen Kommentar zum Online-Werbemarkt 2007 und den generellen Mediatrends konnten wir Michael Kruse, Country Manager Commission Junction, gewinnen. Der Arbeitskreisleiter Affiliate Marketing in der Fachgruppe Performance Marketing des BVDW gibt einige spannende Insights.

Viel Spaß mit Adzine!

Über den Autor/die Autorin:

Arne Schulze-Geißler, Herausgeber ADZINE

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