Für den Pressesprecher vom BVDW ist es ein Ärgernis, "dass neben den Umsatzzahlen des Online-Vermarkterkreises im BVDW derzeit noch andere, weitaus bescheidenere Marktzahlen kursieren. Offenbar ist es inzwischen in einigen Redaktionen üblich mit Zahlenmaterial zu hantieren, ohne deren Zustandekommen zu hinterfragen." Was wollte Christoph Salzig im letzten BVDW-Mitglieder-Newsletter damit eigentlich mitteilen? Das fragten sich auch zwei BVDW-Mitglieder, die mir den Newsletter freundlicherweise weitergeleitet hatten.
Da sich der BVDW-Vertreter so kryptisch artikuliert hatte, müssen wir einfach einmal davon ausgehen, dass er die Bitkom-Zahlen meinte, die verschiedene Redaktionen dreisterweise veröffentlicht hatten, ohne das Erhebungsverfahren auf Herz und Nieren zu prüfen. Die BITKOM rechnet nämlich mit einem erbärmlichen Jahres-Netto-Umsatz bei grafischer Online-Werbung von nur etwa 800 Millionen Euro. Zugegeben, gegenüber den vom BVDW stets erstgenannten 2,7 Milliarden Euro ein Riesenunterschied. Zieht man jedoch die Ausgaben für Search- und Affiliate-Marketing ab, dann bleiben selbst dem BVDW nur noch 1,31 Milliarden Euro für klassische Online-Werbung. Weiter wäre da noch der Brutto-Netto-Unterschied. Bringt man moderaterweise 35% in Abzug auf die Bruttozahlen des BVDW bzw. damit auf die Preislisten der Vermarkter, dann erhalten wir 851,50 Millionen Netto-Mediavolumen im Displaybereich.
Wir sehen damit: BITKOM und BVDW liegen gar nicht soweit auseinander. Ohne die Erhebungsverfahren jetzt im Einzelnen analysiert zu haben, kommen wir doch fast schon zu einem versöhnlichen Ergebnis. Beide Verfahren haben mit Sicherheit Schwachpunkte, daher mittelt man die Ergebnisse am Ende des Jahres vielleicht einfach.
Jetzt aber Schluss mit der Marktkosmetik, sie bringt nämlich niemanden wirklich weiter. Werbekunden mit relevanten Sichtkontakten auch Online zu versorgen, darum bemühen sich traditionelle Verlage genauso wie reine Online-Medien. Stefan Voss von der Vogel Business Medien liefert uns Denkansätze, die der Reichweitensteigerung von Verlagstiteln dienen sollen. Die Überlegungen haben aber auch allgemeingültigen Charakter, was das Marketing im Internet angeht.
Über neue Geschäftsfelder von Vermarktern sowie neue alte Werbeträger für Werbetreibende berichtet Helge Denker mit drei Beispielen von Out-of-Home-Medien.
Und zuletzt ein Beitrag zur Suchmaschinenoptimierung, Markus Hövener liefert uns den Stand der Dinge, was Linktausch und -kauf angeht.
Viel Spaß mit Adzine!
EVENT-TIPP ADZINE Live - Industry Preview - Media & Tech Agenda 2025 am 22. Januar 2025, 11:00 Uhr - 12:30 Uhr
Welche Themen sollten Advertiser und ihre Agenturen, aber auch die Medien, ganz oben auf der Agenda haben für 2025? Welche Technologien werden bei den großen Herausforderungen, wie z.B. Datenschutz, Addressability, Qualitätssicherung, Messbarkeit und Einkaufseffizienz im digitalen Mediabusiness 2025 eine wichtige Rolle spielen? Jetzt anmelden!