Acht Stunden und 36 Minuten. Das ist nicht die Zeit, der ein Durchschnittdeutscher am Tag mit seiner Familie verbringt – sondern mit Zeitungslesen, Surfen, Online-Spielen und Fernsehen. Das zumindest ergab die neue Focus-Studie Communications Networks 11.0.
Medienkonsum steht bei den Deutschen an oberster Stelle. Der durchschnittliche Bundesbürger schaut rund zweieinhalb Stunden Fernsehen und hört zwei Stunden Radio. Danach setzt er sich für eine dreiviertel Stunde vor den PC, blättert eine halbe Stunde in Magazinen und Zeitungen, um dann noch einmal dreißig Minuten durch das Internet zu surfen. Und seitdem der Durchschnittsmensch die Multitaskingfunktionen seines Rechners übernommen hat, ist auch der Medienmix ein gern gesehener Gast: Zeitunglesen und dabei Fernsehen (33 Prozent) oder auch Radiohören und dabei lesen (50 Prozent) sind keine Seltenheiten mehr.
Die Studie lenkt das Augenmerk auch auf geschlechterspezifische Unterschiede beim Medienkonsum. Männer spielen lieber online, lesen Zeitungen und telefonieren gerne über das Handy. Frauen hingegen setzen auf Gesellschaftsspiele am Tisch, lesen mehr Bücher, hören mehr Radio und greifen lieber zum bewährten Festnetztelefon. Das wiederum ist bei achzig Prozent der deutschen Haushalte als schnurlose Version gegeben – immerhin haben auch siebzig Prozent der Bundesbürger ein Handy, ebenso viele verfügen zuhause über einen Computer mit Breitbandanschluss.
Da die Studie den Zeitraum seit 1999 berücksichtigt, finden sich auch einige interessante Details zum Medienstreit zwischen Print und Online. Obwohl die Online-Nutzung in den letzten acht Jahren ein Wachstum von 61 Prozent verzeichnen konnte, bleibt die Zahl der Zeitungs- und Magazinleser mit 94 Prozent konstant – und zwar unabhängig vom Alter der Konsumenten.