Vor einer Woche wurde es angekündigt: Die Nachrichtenseite Spiegel Online integriert ab sofort ein Musik-Interface des Internetradios Last.fm, gleichzeitig übernimmt die Spiegel-Tochterfirma Quality Channel die Vermarktung des Angebots. Nun wurde der Dienst vorübergehend abgeschaltet, der Grund: unter den rund drei Millionen angebotenen Musikdateien befanden sich auch Songs der rechten Musikszene.
Last.fm bietet einen personalisierten Radioempfang, dabei helfen über 20 Millionen individuelle Musikprofile beim Entdecken neuer Lieder. Das Angebot ist kostenlos, per Knopfdruck lassen sich zusätzliche Informationen über Künstler und Events abrufen. Noch Ende Mai hatte der US-Medienkonzern CBS Last.fm für 280 Millionen Dollar übernommen.
Kurze Zeit nach der Integration in das Spiegel-Portal zeigten Nutzer "Lücken im Jugendschutz-Filter des Musikdienstes" auf. Ungehindert gingen rechtsradikale und andere illegale oder nicht jugendgerechte Inhalte über den Äther. Derzeit arbeite man an einer Lösung, um den Dienst – in zensierter Form – wieder freizugeben.