Eine jüngst vom amerikanischen Marktforschungsunternehmen Gartner veröffentlichte Studie offenbart Erstaunliches: die soziale Seite des Webs 2.0 verleitet zum Kaufen – und zwar in einem größeren Ausmaß als bisher angenommen. Demnach konnte das Institut zwei bestimmende Tendenzen im Shopping-Verhalten identifizieren.
Neben dem zielorientierten (meist männlichen) Einzelkäufer, für den schnelles Finden, Bezahlen und Bekommen höchste Prioritäten haben, entwickelte sich in letzter Zeit ein neuer Käufertypus. Dieser (wiederum vornehmlich weibliche) Kollektiv-Shopper macht seine Kaufentscheidung vom emotionalen Erlebnis mit anderen abhängig. Der Austausch durch Rezensionen, Foren, Blogs oder selbstproduzierte Videotests ist ausschlaggebend für den gefüllten Warenkorb: "Soziales Shopping führt häufig zu Einkäufen, die der Käufer eigentlich nicht geplant hat", verrät die Studie. Mittlerweile wird rund die Hälfte aller Online-Käufe durch soziale Shopper getätigt. Doch kaum ein Unternehmen sei bisher bereit, die Kontrolle über bereitgestellte Produktinformationen zugunsten eines freien Nutzeraustauschs aufzugeben.
Das Institut empfiehlt Online-Verkäufern demnach eine Kombination aus Shop und Community, welche die Bedürfnisse beider Käufertypen befriedigt. Gute Beispiele seien die Strategien von Amazon und eBay: "Beide Sites erlauben dem Käufer rationale und effiziente Einkäufe, bieten aber dabei gleichzeitig ausreichend emotionale Erfahrung."