Handy-TV, ein großes Audio- und Videoportal, der Einstieg in HDTV und die Weiterentwicklung von digitalen Zusatzangeboten der hauseigenen Fernseh- und Radiosender: nichts Geringeres beschloss die ARD bei der gestrigen Intendanten-Sitzung in Saarbrücken. Selbstverständlich handelt es sich bei all den Plänen lediglich um einen Umbau – nicht um einen Ausbau.
"Wir wollen unserem Publikum großen Mehrwert ohne erheblichen Mehraufwand bieten - jetzt kommt es darauf an, dass wir die Politik überzeugen, uns das Tor in die digitale Welt rechtlich zu öffnen", sagte der ARD-Vorsitzende Fritz Raff. Im Detail sei eine stündlich aktualisierte 100-Sekunden-Tagesschau geplant, die speziell auf die Bedürfnisse von Handy-Nutzern zugeschnitten ist; den mobilen Empfang sämtlicher öffentlich-rechtlicher Inhalte behält sich die ARD ebenfalls vor. Das Audio- und Videoportal soll zukünftig gelaufene Sendungen archivieren und Zusatzinformationen besprochenen Themen bieten. Die drei ARD-Digitalkanäle (Eins Extra, Eins Plus und Eins Festival) sollen zudem geschärft und miteinander vernetzt werden. Schließlich fasse man für die Olympischen Spiele in Vancouver 2010 den sukzessiven Einstig in HDTV ins Auge.
Damit interpretiert die ARD die kürzlich von der EU-Kommission verordnete Denkpause in sehr kreativer Weise. Bis 2009 sollen die öffentlichen Sendeanstalten Strategien entwickeln, um die Grundversorgung der Bevölkerung zu leisten – ohne den privaten Informationsanbietern im Internet in übermächtiger Weise Konkurrenz zu machen.