Vor einiger Zeit habe ich bei einer Telefonbefragung teilgenommen. Es ging um die Zuordnung von TV-Werbespots zu Werbetreibenden, nämlich Finanzdienstleistern und deren Produktmarken. Ich fand es erschreckend, wie wenig ich in der Lage war, einzelne Werbefilme Produkten zuzuordnen. Teilweise erinnerte ich mich gut an die TV-Spots und ich konnte mich auf Stichworte hin sofort an die Sequenzen erinnern. Leider war ich nur bei den wenigsten in der Lage, das werbende Unternehmen korrekt zu benennen. Ich frage mich, ob es nur mir so geht. Wenn es sich hierbei um ein Massenphänomen handelt, dann hätten die Spots zwar einen gewissen Unterhaltungswert, aber würden ihren eigentlichen Zweck verfehlen.
Welche Schlüsse sollten Werbetreibende ziehen? Zunächst sicher einmal, dass bei aller Ambition Komik und Lifestyle-Themen zu integrieren, nicht vergessen werden sollte, ihre eigentliche Botschaft an den Mann/die Frau zu bringen. Natürlich ist das zunehmend schwer, bei oft auswechselbaren Themen und Produkten, sich ein unverwechselbares Image zu erarbeiten.
Gleichzeitig gilt es, aus dem Bekanntheitsgrad eines TV-Spots tatsächliche Kundenkontakte zu machen, und da kann derzeit wohl kein Medium besser unterstützen als das Internet. Das Zusammenspiel der Medien wird nach meiner subjektiven Einschätzung noch viel zu wenig konsequent umgesetzt. Die Nutzer können mit bekannten Botschaften, Bildern oder Streams online abgeholt werden und gelangen in eine Umgebung, die unmissverständlich mit Unternehmen oder Marken verbunden ist. Dadurch dürfte es zu einer erheblichen Steigerung der Responsewahrscheinlichkeit kommen.
Wenn man den Acker schon bestellt und die Saat ausgebracht hat, sollte man auch ernten, und da kann die Kampagnenverlängerung über das Internet ein ausgezeichneter Erntehelfer sein.
Soweit mein Gedanke zur Medienkonvergenz, jetzt aber erst einmal zu den aktuellen ADZINE Themen. Online ist ja gerade deshalb so interessant, weil sich Streuverluste limitieren lassen, und dabei hilft neben dem gängigen Geo- und Umfeldtargeting das nutzerorientierte Behavioural Targeting. Helge Denker macht für Sie eine Bestandsaufnahme und fragte führende Anbieter und Nutzer über den Stand der Dinge.
Die virtuelle Online-Welt Second Life erhält momentan viel Aufmerksamkeit von Medien und auch Marketingabteilungen. Jens von Rauchhaupt versucht zu ergründen, ob der Aufruhr gerechtfertigt ist.
Es gibt wohl derzeit kein heißeres Rechtsthema im Internet als Urheberrechte und deren mögliche Verletzung auf beispielsweise Video- und Bildportalen, die vom Nutzer selbst gefüllt werden. Martin Schirmbacher klärt uns über die Rechtslage in Deutschland auf.
Was passiert eigentlich bei Microsoft und der neuen Vermarktungsunit für MSN, Windows Live und Live Search, ist das Team um Markus Frank jetzt soweit, die neue Produktvielfalt an die Werbenden zu bringen? Alexander Hüsing klärt auf.
Viel Spaß mit Adzine!
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