Wir machen jetzt auch was mit Medien
Arne Schulze-Geißler, 23. Februar 2007Dachten sich wohl auch Bill Gates und Steve Ballmer, als sie Werbung zum Kerngeschäft von Microsoft erklärten und kurzerhand beschlossen weltweit führender Anbieter digitaler Werbeflächen zu werden. Werbung zieht nicht nur amerikanische Softwareriesen an, sondern zählt immer noch zu den gefragtesten Branchen bei Arbeitnehmern. Warum eigentlich? Denn beim Verbraucher steht Werbung nicht so hoch im Kurs. Wir alle freuen uns doch über einen werbefreien Spielfilm und ärgern uns über stapelweise Werbebeilagen in den Premium Printmedien. Am erstaunlichsten finde ich Werbung, die nicht einmal in mediale Inhalte eingebettet ist, sondern für sich allein steht.
Auf dem Weg zur U-Bahn komme ich jeden Morgen an einer riesiglangen Plakatwand vorbei, die eigentlich aus 10 Einzelflächen besteht. Momentan ist jede Wand mit einem Motiv der aktuellen Toyota-Kampagne zuplakatiert. Das ist aber natürlich nicht der Normalfall, nicht jeder bucht zehn Flächen nebeneinander und das ist eben der Punkt. Wird ein Zehntel Plakatwand überhaupt wahrgenommen?
Selbst bei nur drei nebeneinanderstehenden Plakatwänden mit unterschiedlichen Werbebotschaften kann man doch auch nur von einem Drittel Aufmerksamkeit für das einzelne Plakat ausgehen. Nun könnte man bei Außenwerbung noch argumentieren, dass wir uns auf der Straße bewegen und irgendwann jedes Plakat für sich vielleicht einmal im Fokus ist.
Wie sieht es dagegen auf einem Computerbildschirm aus? Unsere Augen wandern über die Seite und oft können wir drei Werbemittel auf den ersten diffusen Blick ausmachen. Auch hier splitten wir unsere Aufmerksamkeit. Müssen wir uns nicht die Frage stellen, ob nicht ein einziges Werbemittel sinnvoller ist als 3, die nur am Rande verschwommen wahrgenommen werden. Wäre es nicht auch für Werbekunden interessanter, in einem definierten Radius der Einzige zu sein. Wenn neben dem redaktionellen Inhalt nichts anderes die Aufmerksamkeit für die Werbung stört, ließen sich für solche "exclusive" Ads doch sicher auch wesentlich höhere Preise erzielen?
Bei der Miniaturform des Internets, nämlich dem mobilen Web, macht sich anscheinend fehlender Platz für Werbung schon durch lautstarke Nachfrage bemerkbar. Schuld daran ist nicht nur die Displaygröße. Jens von Rauchhaupt tauchte ab in das Mobile Internet und fand heraus, warum Nutzer und Werbetreibende mobil noch nicht recht zum Zuge kommen.
Karsten Zunke sprach mit Matthew Finlay über den weltweit führenden Event für Searchmarketing die SearchEngineStrategies SES, jetzt mittlerweile im fünften Jahr, am 26. und 27. März auch wieder in München. (Falls Sie dort teilnehmen möchten, erhalten Sie bei der Registrierung mit folgendem Code 20 % Rabatt: "20ADZE07")
Mit einem echten "New Economy"-Gründer damals von "Digitale Hanse" sprach Sandra Goetz und erkundigte sich bei Andreas Sappelt nach den heutigen Geschäftsaktivitäten der W3Scan-Mannschaft.
Immer wieder hören wir vom Web 2.0 und der Relevanz fürs Marketing. Aber wie funktioniert die Einbeziehung von Kunden und Nutzern in unsere Kommunikationsmaßnahmen tatsächlich. Ralf Heller von Virtual Identity schildert die Möglichkeiten anhand des Kundenlebenszyklus.
Viel Spaß mit ADZINE!