Schon länger beschäftigt mich die Frage, ob die Inhalte und Dienstleistungen, die uns im Internet frei zugänglich sind, überhaupt annähernd durch Werbeerlöse zu finanzieren sind. So habe ich bei ein paar Kölsch mit einem Bekannten eine kleine Zahlenspielerei angestellt. Bei einem prognostizierten Online-Werbeumsatz in Deutschland von 1,3 Mrd. Euro 2006 und 38 Mio. Internetnutzern entfallen rein rechnerisch auf Jeden Werbeerlöse in Höhe von 34,21 Euro. Diese Gelder fließen in die Taschen der Anbieter von Werbeflächen und Links. Aus Gründen der Vereinfachung gehen wir mal davon aus, dass alle Teilnehmer das Netz auch zu gleichen Teilen nutzen. Dann müsste man theoretisch für eine Kopfpauschale für Content und Services von 34,21 Euro pro Jahr das deutsche Web von jeglicher Werbung frei kaufen können. Zugangsleistungen sind selbstverständlich nicht berücksichtigt.
Mal abgesehen davon, dass es sich um eine absurde Idee handelt und aus vielerlei Gründen nicht zu realisieren ist, wirft diese Betrachtung doch einige interessante Fragen auf.
Wie kann es sein, dass das "Internet" dermaßen billig ist? Ein Monatsabo für eine Tageszeitung kostet etwa 35,00 Euro mit Werbung. Dagegen ist das Gesamtpaket der Online-Ausgaben fast aller großen und kleinen Verlagstitel sowie der Rest des Webs für gerade mal 34,21 pro Jahr zu haben. Da kann doch etwas nicht stimmen. Zu bedenken ist außerdem, dass es ja auch Unternehmen gibt, die tatsächlich Werbegewinne erwirtschaften. Irgendjemand muss doch massiv draufzahlen oder wie funktioniert das?
Ein Projekt, bei dem mit Sicherheit ein paar Subventionen vom Staat ins Internet fließen werden, ist das deutsch-französische Suchprojekt "Quaero". ADZINE versuchte, den Beteiligten ein paar Geheimnisse zu entlocken.
In der letzten Ausgabe berichteten wir über die mögliche Übernahme von Falk eSolutions durch DoubleClick. Heute wissen wir mehr und sprechen mit zwei Experten und Wettbewerbern aus dem Markt über mögliche Auswirkungen nach der Übernahme.
Markenartikler und Internetmarken sind ein weiteres Thema, spannend insbesonders solange sich viele Traditionsmarken noch um die Werbung im Web drücken. Besondere Vorlieben bei der digitalen Werbung stellt die ADZINE Redaktion im Vereinigten Königreich fest, nämlich beim Vergleich der britischen mit den deutschen Marktzahlen.
Viel Spaß mit Adzine!