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SOCIAL MEDIA

Wie Mode im sozialen Netz funktioniert

5. Juli 2013 (stg)

Zur Fashion Week in Berlin hat fanpage karma, das Online-Tool zur Analyse von Facebook Fanpages, die 40 größten Bekleidungsmarken auf Facebook genauer unter die Lupe genommen und Interessantes festgestellt. H&M, adidas, Chanel oder Prada sind nicht dabei, weil sich bei der Analyse auf diejenigen Seiten konzentriert wurde, die ihre Fangemeinde hauptsächlich in Deutschland haben.

Die meisten wissen ganz gut, wie sie ihre Fans an sich binden – und zwar, indem sich laut blog.fanpagekarma jeder seine eigene Nische sucht.

1. Lifestyle:
Mode ist immer auch ein Ausdruck des persönlichen Lebensstils. Besonders gut haben das die Seiten von holyholy, root.tattoo, FLGN*TLT und Sourkrauts verstanden. Alle vier haben jeweils eine Page Performance von 100 Prozent. Halbnackte Menschen in sexy Posen, Tattoos, heiße Schlitten und noch heißere Models – das zieht einwandfrei. Nirgendwo sonst sind die Fans so engagiert wie hier.

2. Image:
Vor allem sportliche Labels wie Chiemsee, Bench, Camp David und snipesshop.de verstehen es, das Image ihrer Marke auf Facebook zu transportieren. So postet beispielsweise Chiemsee coole Strandfotos zwischen Modeposts und sahnt mit ersteren fast immer die besseren Werte ab. Camp David wiederum versucht mit Mood-Fotos das, was bei Chiemsee klappt. Hier funktionieren allerdings die neuen Styles der Marke besser und bekommen regelmäßig mehr Likes, Comments und Shares. Snipesshop.de wiederum beschränkt sich auf seine Kernkompetenz und zeigt, was Sneaker-Fans sehen wollen: Basketball und Schuhe.

3. Information:
Hier möchte die Zielgruppe keine unnötigen Spaßcomics, Wochenendgrüße oder regionalen Shop-Informationen sehen. Was bei Vero Moda, Outfittery, mister*lady, Strellson, Takko, C&A, New Yorker, Tom Tailor Denim und mytheresa.com am besten zieht, sind die neuesten Styles, Kollektionsvorschauen oder Outfitvorschläge.

4. Userbindung:
Ein beliebter Trick bei vielen Unternehmen auf Facebook: Likes über Gewinnspiele generieren. In der Modewelt gibt es dafür noch mehr Möglichkeiten, wie zum Beispiel: „Welches Outfit gefällt euch besser? Drücke Like!“ s.Oliver, Ernsting’s family und armedangels beherrschen dieses Spiel ziemlich gut. Peek & Cloppenburg, Promod.de und Olymp und binden die Fans mit regelmäßigen Aufforderungen und Anfragen. Otto hingegen benutzt die Ich-Form, um mit den Fans zu sprechen.

5. Blog:
Manche Facebookseiten von Modefirmen wirken nicht wie ein Unternehmensauftritt, sondern wie ein Modeblog. Beste Beispiele dafür sind & Other Stories und Monki. Tally WEiJL und Hunkemöller mixen Modeposts mit Mood-Bildern.

6. Einblick:
Hochpreisige Marken wie DryKorn, Liebeskind Berlin, Strenesse und jugendliche Labels wie Esprit oder Review setzen auf den Rundumblick, begleiten auf Facebook ihre Models, posten behind-the-scene-Bilder von Foto-Shoots oder von Store-Eröffnungen.

7. Exklusivität:
Luxus-Modefirmen wie Joop!, Marc O’Polo, Scotch&Soda oder Hugo Boss bleiben ihrem Ruf auch auf Facebook treu und setzen auf hochwertige Fotos, die den Hochglanz-Katalogbildern in nichts nachstehen. Der Haben-wollen-Effekt scheint vor allem für Hugo Boss einwandfrei zu funktionieren: Mit über 5 Millionen Fans versammeln sich hier die meisten Facebook-User aller 40 von uns untersuchten Modelabels.

8. Wohlfühl-Content:
Baur und bonprix schaffen, was den Kollegen aus der Informationsnische nicht gelingt: Sie ziehen die meisten Likes mit Wohlfühl-Posts, mit Muttertagsgrüßen, mit Kochrezepten, mit Sonnenbildern. Alle drei sind außerdem weit überdurchschnittlich engagiert im Servicebereich, bonprix schafft es sogar, auf 100% der Fan-Anfragen zu reagieren.

Du musst deine Zielgruppe verstehen lernen. Das gilt vor allem auf Facebook. Wer Luxus-Bilder in seiner Timeline will, geht zu Hugo Boss oder Joop!, wer sich für Foto-Shootings interessiert, entscheidet sich für DryKorn oder Esprit, wer mehr als nur die Marke will, drückt bei Monki oder & Other Stories auf „gefällt mir“, wer mit anderen über Autos, Tattoos und nackte Beine diskutieren möchte, ist Fan von root.tattoo oder Sourkrauts, wem es um die neuesten Styles und Angebote geht, ist bei New Yorker oder C&A richtig und wer sich gut aufgehoben wissen will, geht zu Baur oder bonprix.

Nicht alle der von uns untersuchten Seiten machen das richtig, einige ignorieren die Macht einfacher, guter Bilder, andere posten zu wenig, manche zu viel themenfremdes. Wer jedoch einmal seine Nische entdeckt und verstanden hat, wie die Zielgruppe tickt, wird fast immer mit höheren Interaktionsraten belohnt werden.

Den ausführlichen Report finden Sie auf blog.fanpagekarma.com.

Hier die Top5 der 40 berücksichtigten Mode-Fanpages.