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- Editorial

Ad Exchanges, auch ein Geschäft für Banker

Arne Schulze-Geißler, 31. März 2010

Die Neuigkeiten reißen einfach nicht ab, immer mehr Unternehmen wollen an den Entwicklungen im grafischen Online-Werbemarkt teilhaben und versuchen sich eine gute Ausgangsposition zu erarbeiten oder zu erkaufen, bevor es so richtig los gehen kann.

Laut der Analysten von  JP Morgan and Think Equity werden sich in Europa Mediakäufe auf dynamischen Exchange Plattformen in den nächsten zwei Jahren vervierfachen. Man rechnet mit Spendings von ca. 800 Mio. Dollar in 2012 in Europa. Vorgestern erst veröffentlichten New Yorker Investmentbanker und M&A Berater Desilva & Phillips einen umfassenden Ausblick auf den dynamischen Display Advertising Markt (http://mediabankers.com/PDF/Getting Real White Paper.pdf).

Wenn Banken und Analysten derartige Reports veröffentlichen, tun sie das natürlich nicht ausschließlich, um uns einen Gefallen zu tun und uns schlau zu machen. Sie wollen in erster Linie Appetit auf Übernahmen machen, Preise in die Höhe treiben und noch möglichst viele Unternehmensdeals eintüten bevor die Ernüchterung einsetzt.

Auch der Telco-Konzern Orange France Telecom will nun sein Glück versuchen und sich in Europa einen Platz in der ersten Startreihe unter der dynamischen Mediamarktplätzen sichern. Zusammen mit dem erfahrenen amerikanischen Ad-Serving Spezialisten OpenX will man einen mehrsprachigen Multi-Currency Ad Exchange für eurpäische Mediaeinkäufer starten. Die Technologie sei bereits vorhanden, man baue dabei auf OpenX. Das Unternehmen betreibt bereits eine eigene Ad Exchange Plattform, den OpenX Market, allerdings bisher primär für den US-Markt.

Orange verfügt selbst auch schon über ein pan-europäisches Display Ad-Network, das aber beispielsweise in Deutschland noch keine Schlagzeilen gemacht hat. Orange und OpenX sind nur ein Beispiel für Unternehmen, die den „neuen“ Display Markt via Exchange und Real- Time-Auction für sich erschließen wollen. Neben den bestehenden Playern wie Right Media (Yahoo), Microsoft Advertising oder Google mit der DoubleClick Ad Exchange 2.0 gesellen sich immer mehr Unternehmen zum Aspirantenkreis der zukünftigen Marktführer. Auch Ebay soll Vorbereitungen für den Markteintritt treffen und in diesem Zusammenhang mit der Ad-Plattform Appnexus zusammenarbeiten.

Es wird in den nächsten Monten noch einige weitere Konstellationen geben und so könnten auch noch ein paar lukraktive Deals für die Banker dabei rausspringen. Einige Plattformanbieter werden wohl noch den Eigentümer wechseln bevor die Realitäten des Marktes wieder die Oberhand gewinnen.

Viel Spaß mit Adzine!

Über den Autor/die Autorin:

Arne Schulze-Geißler, Herausgeber ADZINE

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