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SEARCH MARKETING

Social-Media-Optimierung – SMO

Jens von Rauchhaupt, 22. Oktober 2009

Immer mehr Werbungtreibende verschreiben sich dem Thema Social Media. Schließlich will man ja keinen Trend verpassen. Das bietet den SEO/SEM Spezialisten ein weiteres Betätigungsfeld, wie uns Thorsten Olscha, Geschäftsführer der Kölner Full-Service-Agentur rankingCHECK, im Interview verrät.

Adzine: Herr Olscha, worum geht es bei SMO?

Thorsten Olscha, rankingCHECK

Olscha: Wie bei vielen mit Suchmaschinenoptimierung in Zusammenhang stehenden Maßnahmen geht es im Wesentlichen um Trafficerzeugung. Der Weg hierzu ist allerdings etwas ungewöhnlich, denn SMO dient nicht nur dem Linkaufbau, sondern auch der Markenkommunikation. Hier sieht sich der klassische SEO durchaus mit neuen Aufgaben konfrontiert. Auftritte in sozialen Netzwerken müssen geplant, es muss für Fans der „Marke“ gesorgt werden.

**Welche Web-2.0-Dienste nutzt rankingCHECK typischerweise?

Olscha: Facebook ist hier durchaus ein Thema, mit dem augenblicklich experimentiert wird. Etliche Bewertungsportale spielen ebenfalls eine große Rolle. Die VZs (StudiVZ, MeinVZ) geraten auch derzeit verstärkt in unseren Fokus, allerdings eher im Bereich des Social-Media-Marketing, das auch bei Facebook eine große Rolle spielt.

Adzine: Was tut Ihre Agentur im Bereich SMO?

Olscha: In erster Linie beraten wir unsere Kunden bei konkreten Schritten auf dem Weg in Richtung Social Media. Wir übernehmen aber auch die Pflege von Social-Network-Profilen und kümmern uns um das Monitoring der Erfolge sämtlicher Aktivitäten.

Adzine: Welche Bedeutung haben die großen Social Networks für SMO?

Olscha: Keine so große wie häufig angenommen wird, obwohl die meisten Anfragen genau in diese Richtung gehen: „Was kann ich bei Facebook machen?“, „Was kann ich mit StudiVZ anfangen?“ etc. Bei den allermeisten potenziellen SMO-Kunden, vor allem bei den kleineren, sind aber ganz andere Maßnahmen viel erfolgreicher. Niemand kann ernsthaft erwarten, dass der Schlüsseldienst um die Ecke plötzlich 10.000 Facebook-Fans erreicht. Im Übrigen wäre das unglaubwürdig. Maßnahmen, die hier etwas zur Markenkommunikation beitragen könnten, sind in diesem Falle eher technischer Natur. Insbesondere die Möglichkeit, eine Website in Social Media nutzbar zu machen, z.B. durch die Einbindung von Bookmark-Buttons oder die zunehmend populären „Share on Facebook/Twitter“-Buttons.

Adzine: Gibt es die SMO-Strategie?

Olscha: Nein. Grob gesagt sollte zunächst überprüft werden, ob ein Webangebot dynamisch genug ist. Hat die Website bereits regelmäßig aktualisierten Content? Falls nicht: Kann man ihn möglicherweise schaffen? Wenn ja: Wie und mit welchem Anspruch? Einer der wichtigsten Aspekte in Social Media ist hochwertiger, regelmäßig aktualisierter Content. Dieser lässt sich beispielsweise wunderbar in Form eines Blogs an den Mann oder die Frau bringen. Hier existieren beispielsweise für Wordpress zahlreiche Social-Media-Plugins, die nahezu automatisch für die Verbreitung der Seiten sorgen. Ein Blog ist also immer ein guter Anknüpfungspunkt, um den sich diese Aktivitäten aufgrund der simplen „Share“-Funktionalität bewegen können.

Adzine: Muss jede „gut gemachte“ Unternehmens-Site zusätzlich einen eigenen Blog haben?

Olscha: Das kann man so nicht sagen: Fragen wir uns doch mal, was ein Blog ist? Ein Blog ist eine regelmäßig aktualisierte Website. Nicht mehr und nicht weniger. Das interessante sind die Funktionen, die sich bei Standardsystemen wie Wordpress einfach integrieren lassen. Es ist aber nicht so, als könne man diese Funktionalitäten außerhalb eines Blogs nicht nutzen. Hier gibt es derzeit interessante Entwicklungen im Bereich der Shopsysteme.

Adzine: Welche Bedeutung hat SMO bei Ihnen in der täglichen Arbeit?

Olscha: Der Aufwand liegt derzeit bei ca. 10 %, allerdings registrieren wir verstärkt Anfragen in dem Bereich. Leider wird der Aufwand für Social-Media-Maßnahmen auf Kundenseite häufig unterschätzt. Es ist eben nicht einfach nur ein Blog oder ein Facebook-Profil. Es ist immer auch Content, Content, Content. Und dabei kommt es eben auch auf eine strategische Ausrichtung an. Welche Maßnahmen zu welchen Zeitpunkten erfolgen sollten, ist durchaus eine entscheidende Frage.

Adzine: Kurz zum Thema „CPC-Kampagnen für jedermann“ auf Facebook, MySpace und nun der VZ-Gruppe: Fällt das Ihrer Ansicht nach auch unter SMO?

Olscha: In gewisser Weise schon. SEM und SEO greifen schließlich auch Hand in Hand. CPC-Anzeigen und begleitende Profile in Social Networks erhöhen auch hier wieder die Aufmerksamkeit für die Marke.

Adzine: Profitieren die SEM/SEO-Agenturen nun vom Social Media Rush, lässt sich damit als Agentur überhaupt Geld verdienen?

Olscha: Natürlich profitieren SEO/SEM-Agenturen von diesem Hype. Und Geld lässt sich damit sehr wohl verdienen. Die Kunst liegt darin, dem Kunden auch entsprechend zu vermitteln, dass solche Maßnahmen insbesondere beim Start verhältnismäßig aufwendig und dadurch teuer sind.

Vielen Dank für das Gespräch!

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