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- Editorial

Weitersagen – Werbekunde braucht Aufmerksamkeit!

Arne Schulze-Geißler, 16. Januar 2009

Werbebotschaften, die von Markenfans gemacht werden und dann auch noch über die sozialen Verteiler des Internets punktgenau bei der Zielgruppe landen, das ist Social Media Marketing. Für die meisten Unternehmen wird es aber leider bei dieser Wuschvorstellung bleiben. Wir erhalten gerade in den ersten Tagen des Jahres viele PR-Meldungen von Agenturen, die Social Media ganz oben auf die Prioritätenliste ihrer Kunden setzen möchten und für das Thema in den Medien trommeln.

Natürlich müssen sich Marketingabteilungen mit der Funktionsweise von Social Media in seinem ganzen Facettenreichtum auseinandersetzen und auch die unterschiedlichen Instrumente testen, wenn sie auf dem Weg Multiplikatoren erreichen können. Sie werden dabei viel über ihre Kunden lernen, wenn sie es richtig anstellen und vor allem, wenn sie es selbst und inhouse tun. Momentan wird das Thema in falschen Dimensionen dargestellt, gerade hinsichtlich eines plan- und steuerbaren Kommunikationserfolgs.

Bei dem ganzen Social Media Buzz müssen Unternehmen zunächst mal ihre Möglichkeiten und auch Fähigkeiten richtig einschätzen lernen. Sonst ist am Ende die Enttäuschung groß, wenn Produktcommunity, Blog, Twitter und „App-vertising“ das Unternehmen nicht zum Internetstar machen.

Was passiert 2009 nun tatsächlich?

  • Webanalytics wird eines der großen Themen sein: Integration von Daten aus verschiedenen Quellen. Verschmelzung von Website- und Kampagnendaten.

  • Wir werden trotzdem weiterhin Klicks zählen (und immer öfter nach ihnen abrechnen), auch wenn alle das Gegenteil behaupten.

  • Performance Ad-Networks werden sich in nahezu allen Mediaplänen etablieren und von Vermarkterseite wird man seinen Mediakunden neben Festplatzierungen auch Response- oder Low-TKP-Komponenten anbieten.

  • Online-Media-Exchanges werden beim Einkauf/Verkauf von Inventar für Performance-Kampagnen an Bedeutung gewinnen.

  • Performance-Platzierungen auf echten Premium-Content-Angeboten werden stark zunehmen, sozusagen „Premium Performance Marketing“.

  • Das Inventar der Social Networks bleibt weiterhin der Ladenhüter, die TKPs werden sich im niedrigen Centbereich einpendeln.

  • SEO-Agenturen können sich weiterhin freuen und deren Kunden hoffentlich auch, denn Search-Engine-Optimierung ist das Thema, bei dem die Lernkurve bei den meisten wieder mal am stärksten ansteigt.

  • Video-Ads: Vermarkter fangen an den Content zur Werbekampagne mitzuliefern, damit es überhaupt Inhalte gibt, um ein Pre-Roll zu schalten. Ich dachte immer „Advertisers follow the audience“ und nicht umgekehrt. Die Audience mit dem größten Bewegtbildkonsum findet man auf Videoportalen. Das sollten auch am ehesten die Profiteure steigender Video-Ad-Budgets sein. Voraussetzung sind allerdings eine ausreichende Menge professioneller Filmchen, aus denen man Channel formen kann, die ein Mediaeinkäufer versteht. Das können auf kürzere Sicht in erster Linie die privaten TV-Sender mit ihren Videoportalen realisieren. Wollen die das?

  • Es gibt immer mehr selbst ernannte Social-Media-Experten, vermutlich mehr als erfolgreiche Kampagnen. Social Media bleibt ein riesiges Experimentierfeld. Es eignet sich sehr gut für Tests und Marktforschungszwecke, daher werden Web-Monitoring-Tools sicher sehr stark nachgefragt werden in den kommenden Jahren, um mehr über die externe Wahrnehmung der eignen Marke und Produkte zu erfahren.

  • Politiker werden es im Netz schwer haben

Ich habe auch irgendwo gelesen, dass Blogs out seien. Ich will das mal nicht kommentieren. Wir haben heute zwei Themen in Verbindung mit Search, zunächst Online-PR und dann Search Analytics.

Viel Spaß mit ADZINE!

Über den Autor/die Autorin:

Arne Schulze-Geißler, Herausgeber ADZINE

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