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SEARCH MARKETING - SEO

Google's Law

Rupert Turner, 24. August 2007

Um sogenannte Spam-Links zu ignorieren, muss Google sie zunächst mal erkennen und nicht alle lassen sich automatisiert entlarven. Daher fordert das Unternehmen den aufmerksamen Nutzer zur Mithilfe auf.

Linkpopularität ist nicht exakt definiert und wird deshalb oft sowohl für die reine Anzahl von Links als auch für die Anzahl und Qualität von Links gebraucht. Hierbei wird Qualität auch sehr unterschiedlich definiert - thematisch und anhand der Linkpopularität der verlinkenden Seite. Man muss davon ausgehen, dass die Gewichtung der einfließenden Faktoren und die Kriterien selbst einer gewissen Dynamik unterliegen.

Alle modernen Suchmaschinen nutzen eine Form der Linkpopularität. Bei den meisten Suchmaschinen spielt der Wert eine zentrale Rolle - die Berechnung ist suchmaschinenabhängig und variiert. Es gibt viele Beispiele, die die Bedeutung der Linkpopularität eindrucksvoll demonstrieren. So liefert die Suchanfrage "click here" bei Google als ersten Treffer die Seite zum Download des Adobe Readers, ohne dass eines der beiden Wörter im Text erwähnt wird. Zum Vergleich schafft Adobe es bei Yahoo! gerade mal auf Platz 4. Ein Indiz, dass es sich um unterschiedliche Verfahren handelt.

Von jeher spielte bei Google die Linkpopularität für die Bewertung von Websites eine wichtige Rolle und weckte natürlich auch den Sportsgeist von Webmastern und Onlinemarketing-Experten. So begannen Websitebetreiber künstliche Seiten-Umgebungen um ihre Internetpräsenz herum zu bauen, die dann auf ihre Seite verlinken. Dabei kommen auch sogenannte Linkfarmen oder Linklisten zum Einsatz. Dahinter verbergen sich schlicht Websites, die aus Hyperlinks bestehen und damit die Linkpopularität der Zielseiten erhöhen sollen. Google hat das Problem aber längst erkannt und kann inzwischen die gängigen automatisierten Linkfarmen identifizieren und ist in der Lage, sie bei der Bestimmung der Linkpopularität zu ignorieren.

Wie schon kurz angedeutet ist die Linkpopularität keine rein quantitative Größe, also nicht nur die Anzahl der Links entscheidet über die Linkpopularität, sondern auch deren Qualität. Verweise, die zum Umfeld einer Website passen, werden höher bewertet als branchenfremde. Besonders wertvoll sind außerdem Links, bei denen Google davon ausgeht, dass sie von vertrauenswürdigen Seiten kommen. Dazu gehören neben Nachrichtenportalen auch Websites von öffentlichen Einrichtungen und Hochschulen. Gerade Universitäten wie beispielsweise die Universität zu Köln platzieren auf ihrer Startseite Links auf externe Webseiten und bekommen dafür Geld. Hier ist in letzter Zeit ein reger Markt entstanden mit Anbietern, die sich auf den Handel mit Links spezialisieren. Gekaufte Verweise sind für Google unter Umständen jedoch ein Verstoß gegen die Qualitätsrichtlinien. Gekaufte und getauschte Links sind auch für Google Robots nicht zu identifizieren. Daher ruft Google dazu auf, Websites mit bezahlten Links zu melden. Mithilfe der so gesammelten Daten soll der Suchalgorithmus verbessert werden.

Google macht Ausnahmen

"Nicht alle bezahlten Links verstoßen gegen unsere Richtlinien. Der Ankauf und Verkauf von Links ist ein regulärer Teil der Wirtschaft im Internet, wenn dies zu Werbezwecken und nicht mit der Absicht der Manipulation von Suchergebnissen geschieht. Für Werbung gekaufte Links sollten als solche ausgewiesen werden." D.h. sie müssen vom Seitenbetreiber so markiert sein, dass sie beim Crawlen nicht berücksichtigt werden. Auch die technischen Details findet man hierzu auf der Google Seite für Webmaster.

Weiter heisst es bei Google: "Google ist sehr darum bemüht, Links, deren alleinige Absicht die Manipulation von Suchmaschinenergebnissen ist - wie Programme zum Linkaustausch und gekaufte Links -, unberücksichtigt zu lassen. Falls Sie auf eine Website treffen, die Links kauft oder verkauft, teilen Sie uns dies bitte mit. Wir werden mithilfe Ihrer Informationen unseren Algorithmus zur Aufdeckung bezahlter Links verbessern."

Es drängt sich die Frage auf, wie will jemand externes beurteilen, ob ein Link gekauft oder getauscht ist. Ist der Google-Aufruf, "Spam"-Links zu melden, nicht auch ein wenig naiv und sogar auch etwas gefährlich, selbst wenn die Intention löblich ist?

Auch Blogs werden missbraucht

Bislang galten Blogs als vertrauenswürdige Seiten. Entsprechend nützlich waren Verweise von Blogs für die Linkpopularität. Unseriöse Programmierer machten und machen sich das zunutze und setzen Software ein, die maschinell und massenhaft Blog-Kommentare erzeugt, die auf die gewünschte Website verlinken. Dies blieb auch bei den Anti-Spam-Beauftragten von Google offensichtlich nicht unbemerkt und auch nicht folgenlos: "Nach unserer Beobachtung haben Weblogs durch diesen Link-Spam ihre hohe Relevanz für die Linkpopularität einbüßen müssen", berichtet Christian Mauer, Geschäftsführer der auf Suchmaschinen-Optimierung spezialisierten SUMO GmbH.

Einige Experten vermuten sogar, dass Google wegen der Vielzahl der Verstöße die Zusammensetzung seines Algorithmus grundlegend ändern wird und dass die Linkpopularität als Maßstab für die Relevanz einer Seite am Ende sei. Eine derart tiefgreifende Änderung erwartet Mauer nicht. Jedoch würden die Suchmaschinen weiter konsequent gegen Manipulationen vorgehen und damit der Einfluss bezahlter Links stark schwinden. Mauer rät dazu, sich streng an die Qualitätsrichtlinien der Suchmaschinen zu halten.

Auch Axel Schönau, Managing Director der Global Media GmbH setzt auf die richtlinienkonforme Optimierung von Websites durch "natürliche Verlinkungen", er sieht hier ausreichend Spielraum, um für seine Kunden sehr gute Ergebnisse zu erzielen. Die Verlinkung werde dadurch erreicht, dass der Link einen echten Mehrwert für den Nutzer bietet und "freiwillig" von externen Sites gesetzt wird. Auch Google selbst gibt uns zwei konkrete Tipps zur Steigerung der Linkpopularität:

1. "Melden Sie Ihre Website bei wichtigen Verzeichnisdiensten wie dem Open Directory Project und Yahoo! sowie anderen branchenspezifischen Diensten an."

2. "Sorgen Sie dafür, dass andere relevante Websites Links zu Ihrer Website enthalten."

Was meint Google denn nun mit dem Wortlaut "dafür zu sorgen"?

Bild Rupert Turner Über den Autor/die Autorin:

Rupert Turner ist freier Autor für ADZINE

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