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- Editorial

Verkäufer braucht das Land

Arne Schulze-Geißler, 6. Juli 2006

Ohne Beckenbauer, den man getrost den Verkäufer des Jahre 2006 nennen darf, hätte es keine WM in Deutschland gegeben. Ein ähnlich begnadeter Verkäufer ist Klinsmann, der einem im Vorfeld des Turniers vorkam wie ein Vertriebler einer Softwarefirma. Seinen Kunden musste er in Interviews immer wieder erklären, dass die Software noch nicht ganz zu Ende entwickelt sei. Die Schwächen im Backend seien aber erkannt und zum Launch werde alles funktionieren. Ob er selbst daran geglaubt hat, ist fraglich. Aber er hat es verstanden, der Nation ein gutes Gefühl für den Tag x zu vermitteln.

Dass es nicht zum Titel gereicht hat, wird verziehen, die Nation ist mit dem Resultat zufrieden und war bis zum Ausscheiden der Mannschaft sogar begeistert. Werden Erwartungen übererfüllt, setzt Begeisterung ein. Das ist jedem, der sich einmal mit Kundenzufriedenheitsmessung beschäftigt hat, hinlänglich bekannt.

Für Unternehmen ist es sicherlich nicht ratsam, Versprechungen zu machen, die nur schwerlich zu realisieren sind und damit den Kunden evtl. ins Messer laufen zu lassen. Deutsche Unternehmen neigen aber eher zum anderen Extrem, nämlich Marketing und Vertrieb durch die Perfektionierung der Produkte und Services zu ersetzen. Venture Capital Investmenthäuser stellen fest, dass es in Deutschland nicht an guten Produkten mangelt, sondern Geschäftsmodelle an fehlender Vertriebs- und Marketingkompetenz (siehe ADZINE NR. 5 /2006) kranken.

Marketing als Wegbereiter und der Vertrieb als Vollstrecker müssen sich ergänzen. Das Internet kann beide Disziplinen unterstützen. Jens von Rauchhaupt demonstriert dies in seinem Beitrag über verhaltensorientiertes Targeting.

Search Marketing ist auch wieder ein Thema in der heutigen Ausgabe. Diesmal schreibt Markus Hövener über Erkenntnisse, die man aus Conversion-Rates bei Sponsored Links ziehen sollte. An dieser Stelle möchte ich noch erwähnen, dass wir auf unseren Beitrag "Suchmarketing gesucht" im letzten ADZINE etwas Kritik geerntet haben, da wir beim Thema SEM nicht die Sichtweise der Mediaagenturen berücksichtigt haben. Diese werden wir beim nächsten SEM Thema ebenfalls zu Wort kommen lassen.

Mit den deutschen Ablegern von MSN, Yahoo! und Google beschäftigt sich Helge Denker und stellt vor, was die drei Amis den deutschen Werbekunden in Zukunft Gutes tun möchten.

Viel Spaß mit ADZINE!

Über den Autor/die Autorin:

Arne Schulze-Geißler, Herausgeber ADZINE

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